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Wall Street holt Luft

Monatelang waren die New Yorker Anleger fast nur mit sich selbst und der Wirtschaftslage in den Vereinigten Staaten beschäftigt. Doch jetzt schauen sie wieder verstärkt über den großen Teich. Gerne tun sie das nicht.

Von Beatrice Uerlings | 06.11.2013
    In ihrer Herbstprognose hat die EU-Kommission ihre Wachstumsprognose für Europa zurückgenommen. Das jagte die New Yorker Aktien zunächst in den Keller. Erst mit den Stunden legte sich die Aufregung wieder. Die Investoren erkannten, dass Europas Probleme zu einer Rückumschichtung in die US-Finanzmärkte führen könnten. "Wir rechnen mit einer Kapitalrendite von 9% auf europäische und 14% auf amerikanische Werte", verrät Katrina Dudley, Beraterin bei dem Vermögensverwalter Franklin Mutual Advisors.

    Keine klare Tendenz
    Die Indizes gingen ohne klare Tendenz aus dem Handel. Das, was das vor allem aus Hightech-Firmen zusammengesetzte Barometer Nasdaq hinzugewann, ging beim Dow Jones verloren. Der Leitindex, in dem die 30 wichtigsten Unternehmen der USA gelistet sind, gab 0,1 % auf 15.618 Punkte ab.

    Unternehmensbilanzen kamen aus der zweiten Reihe. Neben dem Modelabel Michael Kors und dem Medienkonglomerat AOL meldete T-Mobile USA starke Zahlen. Die amerikanische Tochter der Deutschen Telekom hat dank eines Strategieschwenks mehr Kunden hinzugewonnen. Das honorierten die Marktteilnehmer.

    Staatsanleihen verschlechtern sich
    Negativ reagierten sie dagegen auf die Geschäftsberichte des Autozulieferers Delphi Automotive, Krankenhausbetreibers Tenet Healthcare und Bildungsspezialisten LeapFrog International. All diese Anteilsscheine beendeten die Sitzung tief im Minus.

    Am Rentenmarkt verschlechterten sich die richtungsweisenden, zehnjährigen US-Staatsanleihen um sechs Stellen auf eine Umlaufrendite von 2,66%. Bei den Devisen verlor der Euro an Boden. Er war am Abend in New York für 1,3472 Dollar zu haben. Parallel zu der im Umkehrschluss wieder erstarkenden US-Währung fielen die Goldpreise. Die US-Schlussnotierung betrug 1.310 Dollar 80 Cent je Feinunze.

    Asiens Märkte ausgeglichen
    Japans Aktienbörse hat sich ausgeglichen präsentiert. Gewinne und Verluste im 225 Werte umfassenden Nikkei-Index hielten sich die Waage. Die Aktien des Börsenschwergewichts Fast Retailing fielen um mehr als zwei Prozent, nachdem das Unternehmen schwache Oktober-Umsätze gemeldet hatte. Dagegen erholten sich die Aktien anderer Unternehmen von den Folgen schwacher Quartalszahlen bereits wieder. Der Nikkei lag bei 14.223 Punkten.