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Wall Street top, Blackberry flop

Der Rücktritt eines deutschen Topmanagers sorgte für Gesprächsstoff, aber im großen und ganzen blieben die Anleger reserviert. Der am Freitag anstehende, große US-Arbeitsmarktbericht wirft seine Schatten voraus.

Von Beatrice Uerlings | 05.11.2013
    Neues Betriebssystem, neue Modelle - nichts hat geholfen: Thorsten Heins ist es nicht gelungen, den Sinkflug von Blackberry zu stoppen. Nach gerademal zwei Jahren an der Spitze verlässt der ehemalige Siemens Manager den kriselnden Smartphonepionier. Damit werden auch die Zukunftskarten von Blackberry neu gemischt. Heins hatte das Unternehmen durch einen Verkauf retten wollen. Stattdessen gibt es nun eine Finanzspritze von dem kanadischen Großinvestor Fairfax. "Der Geldsegen kauft Zeit, aber fundamental ändert sich dadurch nichts", warnt James Moorman, Analyst bei S&P Capital IQ.

    Die Anleger trennten sich massiv von ihren Blackberry Beteiligungen. Der breite Markt steckte den Kurssturz aber relativ gut weg. Die New Yorker Aktienindizes steigen weiter, wenngleich zaghafter. Der "Dow Jones" startete mit einem Plus von 0,2% und 15.639 Punkten in die neue Woche. Für "Nasdaq" ging es um 0,4% nach oben.

    Kellogg legt zu
    Positive Impulse lieferte Kellogg. Der Frühstücksflocken-Hersteller hat den Quartalsgewinn gesteigert und überzeugte durch neue Kostensenkungen. Auch bei dem Stahlkonzern U.S. Steel zeigte die Kurve nach oben. Dank gebührte einer Empfehlung von Goldman Sachs: Die Analysten des Geldhauses raten ihren Kunden zum Kauf der Aktie.

    Dass die Wall Street generell nicht mehr rausholen konnte, lag an der Konjunkturagenda. Am Donnerstag stehen die neuen Zahlen zum US-Bruttoinlandsprodukt auf dem Programm. Laut Konsensschätzungen hat sich das Wachstum der weltweit führenden Volkswirtschaft im abgelaufenen Vierteljahr auf zwei Prozent verlangsamt. Am Freitag kommt dann der US-Arbeitsmarktbericht für Oktober raus. Der könnte Aufschluss darüber geben, wann die Notenbank FED mit dem Ausstieg aus ihrer ultralockeren Geldpolitik beginnt. Das "Tapering", wie das langsame Reduzieren der monatlichen Anleihekäufe genannt wird, ist seit Monaten zentrales Thema an den Börsen.

    Börse in Tokio tendiert leichter
    Am Rentenmarkt rentieren die 10 jährigen US-Staatsanleihen zwei Stellen freundlicher bei 2,60%.

    Der Euro war am Abend in New York 1,3520 Dollar wert. Die US-Schlussnotierung fier Gold betrug 1.313 Dollar 80 Cent je Feinunze.

    Die Börse in Tokio hat am Dienstagvormittag leichter tendiert. Nach einem feiertagsbedingt verlängerten Wochenende notierte der Nikkei-Index für 225 führende Werte zur Handelsmitte ein Minus von 22,31 Punkten oder 0,16 Prozent beim Stand von 14.179,26 Punkten. Der breit gefasste Topix büßte bis dahin um 4,08 Punkte oder 0,34 Prozent auf den Zwischenstand von 1178,95 Zählern ein.