Dienstag, 16. April 2024

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Was Meteoriten über Supernovae verraten
Staubwolken mit Verspätung

Staubwolken sind nicht nur im Haushalt anzutreffen – sie machen sich auch im Universum breit und können dort den Astronomen ganz schön lästig werden.

Von Hermann-Michael Hahn | 22.04.2018
    Die Supernova 1987a in der Großen Magellanschen Wolke war die hellste und nächstgelegene Supernova seit fast vierhundert Jahren.
    Die Supernova 1987a in der Großen Magellanschen Wolke war die hellste und nächstgelegene Supernova seit fast vierhundert Jahren. (AAO)
    Denn sie verschlucken das Licht dahinter liegender Sterne und erschweren so deren Beobachtung. Staub versperrt auch den Blick auf die Geburtsstätten neuer Sterne.
    Solche Staubwolken müssen schon sehr früh im Universum existiert haben, denn sie wurden mittlerweile auch in extrem weit entfernten Galaxien nachgewiesen, deren Licht viele Milliarden Jahre unterwegs zu uns war. Solche Galaxien sehen wir heute in einem Zustand, den sie wenige hundert Millionen Jahre nach dem Urknall innehatten.
    Die Astronomen gehen davon aus, dass dieser kosmische Staub entsteht, wenn besonders massereiche Sterne ihr kurzes Leben als Supernova beenden. Aber wann und wie dieser Prozess genau abläuft, war bislang unklar.
    Zumindest das Wann konnten nun Meteoritenforscher klären. Meteoriten gehören zu den ältesten Objekten des Sonnensystems. Und viele von ihnen enthalten noch Materie in der Urform, also aus der Zeit vor der Entstehung der Sonne. Damals wurde der präsolare Nebel, die Gas- und Staubwolke, aus der sich Sonne und Planeten bildeten, durch Explosionswolken mehrerer Supernovae von außen zusammengedrückt und so die Entstehung des Sonnensystems angeregt.
    Die Forscher haben nun das Verhältnis radioaktiver Zerfallsprodukte in den Staubkörnern gemessen. Daraus ergibt sich, dass diese Moleküle sich erst mehr als zwei Jahre nach den eigentlichen Sternexplosionen verbunden haben.