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Wegen Coronavirus
China setzt Dopingkontrollen aus

Ein knappes halbes Jahr vor Beginn der Olympischen Sommerspiele in Tokio setzt China wegen des Coronavirus die Dopingkontrollen aus. Priorität habe aktuell die öffentliche Gesundheit, teilte die chinesische Anti-Doping-Agentur mit. Im Olympia-Ausrichterland Japan versucht Regierungschef Abe derweil zu beruhigen.

Von Dietrich Karl Mäurer | 03.02.2020
    Eine Atemschutzmaske liegt auf dem Boden.
    Wegen des Coronavirus hat die chinesische Anti-Doping-Agentur sechs Monate vor den Olympischen Spielen in Tokio beschlossen, ihre Dopingkontrollen bis auf Weiteres auszusetzen. (Getty Images Europe / Lennart Preiss )
    Die schnelle Ausbreitung des Coronavirus hatte bereits dazu geführt, dass mehreren Sportveranstaltungen in China abgesagt wurden, nun bremst die neuartige Krankheit auch den Kampf gegen das Doping aus – und das ausgerechnet wenige Monate vor Beginn der Olympischen Sommerspiele in Tokio.
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    Vorsichtsmaßnahme um Gesundheit zu bewahren
    Aus Gründen des Gesundheitsschutzes würden die Dopingkontrollen bis auf Weiteres gestoppt. So teilte die im Schweizer Lausanne ansässige Internationale Kontrollagentur ITA die Entscheidung von Chinas Anti-Doping Agentur Chinada mit. Es handele sich um eine Vorsichtsmaßnahme, um Sportler und Kontrolleure nicht zu gefährden.
    Grundsätzlich erkenne man die Bedeutung der Kontrollen an, aber die Priorität bestünde darin, die öffentliche Gesundheit für alle zu bewahren. Sobald sich die Situation bessert, würden die Kontrollen schrittweise wieder aufgenommen - so die ITA.
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    In Japan, dem Ausrichterland der Olympischen Sommerspiele, versuchte Regierungschef Shinzo Abe unterdessen zu beruhigen. Man arbeite eng mit der Weltgesundheitsorganisation zusammen und werde sicherstellen, dass die Vorbereitungen planmäßig fortgeführt werden können. Sowohl die olympischen Spiele als auch die im Anschluss geplanten Paralympics würden durch die Epidemie nicht beeinträchtigt.