Wem die Elbe gehört

Tschechien liegt am Meer?

43:48 Minuten
Das Frachtschiff "Andrea" beim Ablegen vom Hafen in Děčín mit dem Ziel Algermissen bei Hildesheim am Mittellandkanal. Unter den grünen Abdeckungen der Laderäume befinden sich insgesamt 1.040 Tonnen Dünger. Herkunft der Ladung: Lovosice in Tschechien.
Das Frachtschiff "Andrea" beim Ablegen vom Hafen in Děčín © Deutschlandradio / Patrick Hamouz
Von Martin Becker und Patrick Hamouz · 22.05.2018
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Tschechien liegt tatsächlich am Meer, auch wenn der Blick auf die Landkarte etwas anderes nahelegt. Die Binnenschifffahrt über Moldau und Elbe hat für die Tschechoslowakei und Tschechien immer eine wichtige Rolle gespielt - nicht zuletzt als Zugang zum Hamburger Moldauhafen.
Der Zugang dorthin florierte vor der Samtenen Revolution 1989, heute lebt er vor allem in der Erinnerung tschechischer Seeleute.
Um die Binnenschifffahrt zukunftsfähig zu gestalten und das bis 2028 gepachtete Hamburger Hafenareal weiterhin problemlos auf dem Wasserweg erreichen zu können, wünscht sich Tschechien eine Vertiefung der Elbe an mehreren Stellen: Mindestens 345 Tage im Jahr soll der Fluss wieder schiffbar sein.
Auf deutscher Seite ist das Interesse daran mäßig: Man braucht die Elbe nicht, man hat ja den Rhein als Hauptwasserstraße. Ökologische Argumente decken sich zufällig mit wirtschaftlichen.
Produktion: Dlf 2018