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Wenn aus Partnern Pfleger werden

Jeder kann in eine Situation geraten, in der er sich nicht mehr selber versorgen kann. Die pflegenden Ehe- oder Lebenspartner werden mit neuen, unerwarteten Belastungen konfrontiert. Wie wirkt sich die veränderte Lebenssituation auf die Beziehung aus?

Von Michael Roehl und Matthias Sommer | 18.06.2010
    Pflege findet heute überwiegend in den eigenen vier Wänden statt. Für die Angehörigen oft ein Fulltime-Job.

    Statt gleichberechtigter Beziehung rücken plötzlich andere Dinge in den Vordergrund: Rund um die Uhr Betreuung, Behörden-Gänge und Zusammenarbeit mit Pflegediensten. Die Pflegenden gehen nicht selten an die Grenzen der eigenen Belastbarkeit.

    Hinzu kommt die Veränderung der bislang gelebten Beziehung. Das Zusammenleben mit geteilten Aufgaben und gemeinsamen Unternehmungen findet nicht mehr statt, weil der erkrankte Partner nicht aktiv daran teilhaben kann. Gemeinsame Ziele und Pläne sind durch die Krankheit hinfällig.

    Wie wirkt sich die veränderte Lebenssituation auf die Beziehung aus? Schweißt eine Krankheit Paare noch enger zusammen oder wird sie als unerträgliche Last erlebt, die die Beziehung auf eine harte Probe stellt?

    Unsere Gesprächspartner:

    Renate Kindel
    Pflegte ihren Ehemann nach einem erlittenen Schädel-Hirn-Trauma

    Monika Leifels
    Gestalttherapeutin, Projektkoordinatorin im Netzwerk Pflegebegleiter

    Prof. Dr. Bernd Reuschenbach
    Professor für gerontologische Pflegewissenschaft an der
    Kath. Stiftungsfachhochschule, München