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Wertvolle Empfehlungsschreiben

Der Bologna-Prozess ist auf der Insel kein großes Thema: Bachelor- und Masterabschlüsse existierten bereits vorher. Von daher scheren sich die Briten bisweilen wenig um die neuen Bestimmungen.

Von Martin Zagatta | 28.04.2009
    Größere Veränderungen hat die Reform in Großbritannien nicht mit sich gebracht, da die Bachelor- und Masterabschlüsse hier auch schon vorher existierten. So ist der Bologna-Prozess kein großes Thema auf der Insel, und die EU-skeptischen Briten scheren sich auch wenig um die Vereinbarungen.

    Die Zulassung an den renommierten Universitäten ist keinesfalls vereinfacht worden: Empfehlungsschreiben zählen oft noch immer mehr als Notenschnitt oder Abschluss. Der Bachelor nach drei Jahren ist zwar die Regel. Ansonsten aber dauern Masterstudiengänge meist nur ein Jahr - und mit der Einführung kürzerer Grundstudien wurden die Bologna-Vereinbarungen gar unterlaufen. Es gehe ja nicht um europäische Harmonisierung, sondern um Vergleichbarkeit und Wettbewerb, argumentiert London.

    Lediglich das Ziel, so heißt es in einem Regierungsbericht zum Bologna-Prozess, das Ziel, dem britischen Nachwuchs ein Studium im europäischen Ausland nahezubringen, sei nicht erreicht worden, offenbar wegen mangelnder Fremdsprachenkenntnisse. Kein Wunder auch: Schließlich hat die Labourregierung Fremdsprachen als Pflichtfach an britischen Schulen abgeschafft.