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Windows 10
Installation mit Haken und Ösen

In der vergangenen Woche hatte der US-Konzern Microsoft das neue Betriebssystem Windows 10 freigegeben, Nutzer können es jetzt auf ihren Computern installieren. Auch ein Update von den Betriebssystemen Windows 7 und 8 soll eigentlich reibungslos funktionieren. Wer das macht, sollte aber auch auf Überraschungen gefasst sein.

Stefan Römermann im Gespräch mit Georg Ehring | 03.08.2015
    Die Oberfläche des Betriebssystems Windows 10
    Bis Windows 10 so aussieht, kann es etwas dauern. (picture alliance / dpa / Microsoft)
    Georg Ehring: Stefan Römermann ist hier im Studio, wie oft haben Sie denn Windows 10 schon installiert?
    Stefan Römermann: Ja, wenn man die Vorabversionen so mitrechnet – dann bin ich jetzt bestimmt so bei einem halbes Dutzend mal, dass ich Windows 10 installiert habe. Momentan läuft die endgültige Version auf drei Rechnern. Von einer ganz alten Möhre bis zu einem relativ neuen Laptop.
    Ehring: Hat das denn jedes mal geklappt, oder gab es Überraschungen vor denen Sie unsere Hörer jetzt schützen können?
    Römermann: Ja, also insgesamt war das schon ein bisschen seltsam: Direkt nach der Installation hat wirklich auf keinem der Rechner Windows 10 erst einmal funktioniert. Die waren ein bisschen wie eingefroren. Es hat einfach nicht reagiert. Startmenü, nichts ging auf. Als ich dann den Rechner irgendwie zwei, drei mal runtergefahren hab und neu gestartet habe, jeweils nach so ein paar Minuten, dann ging es irgendwann plötzlich, und dann hat es auch eigentlich ganz gut funktioniert auf den Rechnern. Da war einfach irgendwo ein bisschen der Wurm drin. Ich konnte dann aber auch wirklich danach dann alle Programme benutzen, die installiert waren. Es gab mit zwei, drei sehr speziellen Programmen, da gab es ein bisschen Schwierigkeiten. Da muss man dann mal sehen, dass man da im Zweifelsfall ein Update bekommt vom Hersteller. Und plötzlich war der Gerätetreiber von meinem Drucker weg. Das war sehr seltsam. Das konnte ich mir auch nicht erklären. Den konnte ich dann aber installieren. Und auf einem Rechner konnte ich den neuen Sprachassistenten, Cortana, nicht zum Laufen bekommen. Aber die brauche ich auch nicht wirklich.
    Ein Bildschirmfenster während der Installation von Windows 10.
    Ein Bildschirmfenster während der Installation von Windows 10. (Deutschlandradio / Stefan Römermann)
    Es gab also insgesamt schon ein paar ganz ordentliche Schreckmomente – aber eigentlich läuft es ganz gut.
    Trotzdem muss man aber sagen: So ein Update, da kann wirklich einiges schief gehen. Und da sollte man auf jeden Fall ein Backup vorher machen.
    Ehring: Sie haben Windows 10 zweimal auf ein und demselben Rechner installiert, warum das?
    Römermann: Ich wollte unbedingt schauen, ob man Windows auch komplett neu installieren kann. Weil manchmal hakt es ja doch irgendwo. Und dann wollte ich einfach schauen, ob ich Windows 10 auch komplett neu installieren kann. Und da muss man sagen: Ja, geht. Aber: Ich muss tatsächlich vorher einmal diesen Update-Prozess durchlaufen. Einmal Windows 7 oder 8 updaten auf Windows 10. Und dann kann ich es anschließend auch problemlos neu installieren.
    Ein Bildschirmfenster während der Installation von Windows 10.
    Ein Bildschirmfenster während der Installation von Windows 10. (Deutschlandradio / Stefan Römermann)
    Ehring: Wenn ich das jetzt auch machen will, wie muss ich vorgehen?
    Römermann: Das ist in der Regel ganz einfach: Auf den meisten Windows 7 und 8 Rechnern ist schon seit Wochen eine Art Werbeprogramm für Windows 10 installiert. Da klicke ich unten rechts in der Ecke auf so ein kleines Windows-Symbol. Und dann kann ich mit ein paar Mausklicks sagen, dass er Windows 10 installieren soll. Das dauert manchmal ein paar Tage, bis er das dann tatsächlich macht. Der lädt das dann im Hintergrund runter, aber das klappt ganz gut. Wenn das nicht klappt. Wenn das Symbol nicht da ist, dann gibt es noch eine zweite Möglichkeit. Es gibt ein "Media-Creation-Tool", so heißt das. Das ist in erster Linie dafür da, damit ich mir ein Installationsmedium machen kann, also zum Beispiel eine DVD oder einen USB-Stick mit dem ich Windows 10 installieren kann. Aber ich kann damit auch Windows direkt installieren. Den Link gibt es dann auf unserer Internetseite. Und wenn ich dieses Programm starte, dann kann ich den Update-Prozess ganz einfach starten, das klappt auch auf den meisten Rechnern wirklich gut.
    Ehring: Computerkonzerne lieben große Datensammlungen - wie ist es denn um den Datenschutz bei Windows 10 bestellt?
    Römermann: Da gibt es wirklich Licht und Schatten. Es gibt viele Einstellmöglichkeiten, die man sich aber auch wirklich genau angucken muss. Ich hab dann beispielsweise festgestellt, dass dann ganz spontan sich der Rechner mit meinem WLAN verbunden hat. Ich hatte noch gar nichts groß installiert und eingegeben, und plötzlich konnte ich aber das WLAN nutzen. Das fand ich schon sehr bedenklich. Das ist einfach so, wenn ich mein Windows mit einem Microsoft-Konto verknüpfe, und dazu werde ich relativ intensiv gedrängt, wenn ich Windows 10 benutze... Und dann werden bestimmte Daten im Hintergrund "gesichert" wie es heißt. Das ist total praktisch, dann muss ich auf dem nächsten Rechner nicht viel einrichten, sondern er installiert es dann gleich automatisch, verbindet sich mit meinem WLAN. Aber das heißt auch: Da sind dann eben auch Passwörter gespeichert, da sollte man sich dann schon durchaus drüber bewusst sein, und wirklich diese Einstellmöglichkeiten sehr genau lesen, und nicht "Expresseinstellungen übernehmen" klicken.