"Diese Mannschaft soll tatsächlich in erster Linie unbeschwert unbelastet spielen und das tut sie ja in der Tat", sagte Barbara Kostolnik im Deutschlandfunk. Emmanuel Macron sei zwar ein Fußballfan, aber er vereinnahme die Mannschaft nicht.
1998 als die französische Mannschaft Weltmeister geworden war, viele Leistungsträger kamen damals zudem aus Migrantenfamilien, war diese als Symbol für ein buntes Frankreich herangezogen worden. "Das war damals irre aufgeladen", sagte Kostolnik im Deutschlandfunk. Man habe damals gedacht, jetzt sei Schluss mit der sozialen Spaltung, doch dies habe sich im Nachhinein als Trugbild herausgestellt. Die Spaltung gebe es immer noch, berichtete die ARD-Korrespondentin in Paris.
Potentielle Störer zuhause gelassen
Aber Fußball sei in Frankreich ein Mittel sozial aufzusteigen, denn das Land sei ja immer noch "hermetisch elitär", so Kostolnik.
Der Unterschied zu der deutschen Mannschaft sei, dass die "Les Bleus" wirklich eine Mannschaft sei. Der französische Trainer Didier Deschamps habe die Spieler sehr bewußt ausgewählt und daraus eine richtige Mannschaft geschmiedet. Potentielle Störer, wie Karim Benzema, habe Deschamps zuhause gelassen, um Grüppchenbildung unbedingt zu vermeiden.
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