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Woraus besteht die Sonne?

Tag für Tag zieht ein gleißend heller Ball über den Himmel. Seit Urzeiten trieb die Menschen die Frage um, woher die Sonne ihre Energie nimmt. In der Antike hielten manche die Sonne für ein riesiges Stück glühender Kohle. Doch die Kohle wäre nach nur wenigen tausend Jahren verbrannt. Schnell war klar, dass die Sonne viel älter sein musste.

Von Dirk Lorenzen | 30.07.2010
    Der englische Astronom John Herschel vermutete, die Sonne leuchte gar nicht selber, sondern sei eine kalte erdähnliche Kugel, die von glühenden Wolken umgeben sei. Sonnenflecken seien Löcher in der Wolkendecke, die den Blick auf die Oberfläche freigeben. Damals hielten manche Forscher die Sonne sogar für bewohnt.

    Im 19. Jahrhundert vermutete der Potsdamer Physiker Hermann Helmholtz, die Sonne ziehe sich langsam zusammen, wobei Energie frei werde. Dieser Effekt könnte immerhin einige Millionen Jahre lang ausreichend Energie liefern. Doch die kurz darauf auf der Erde entdeckten radioaktiven Elemente machten deutlich, dass diese erheblich älter ist - das muss dann auch für die Sonne gelten.

    Erst nachdem Albert Einstein gezeigt hatte, dass sich Materie in Strahlung verwandeln lässt, kam man der Lösung des Rätsels entscheidend näher. Nach heutigen Modellen verschmelzen im Innern der Sonne pro Sekunde gut 500 Millionen Tonnen Wasserstoff zu Helium.

    Dabei gehen etwa vier Millionen Tonnen Materie buchstäblich verloren. Sie werden in pure Strahlung umgewandelt. Die Sonne wird also jede Sekunde um vier Millionen Tonnen leichter - und das seit Milliarden von Jahren! Dieser solaren Superdiät verdanken wir auf der Erde Sonnenlicht und Wärme.

    Der Aufbau der Sonne

    Das Kiepenheuer-Institut für Sonnenforschung in Göttingen

    Das Sonnenobservatorium auf Teneriffa