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World Urban Games
Sport für die nächste Generation

Die erste Auflage der World Urban Games geht zu Ende. Budapest hat erst im Frühjahr die Ausrichtung übernommen, ursprünglich war Los Angeles als Gastgeber geplant. Bei dem neu geschaffenen Event geht es nicht nur um die Sportarten der kommenden Generation. Es geht um Sport, Musik und Kultur.

Von Heinz Peter Kreuzer | 15.09.2019
Ein Teilnehmer der World Urban Games 2019 in Budapest im Parkour-Wettbewerb.
Ein Teilnehmer der World Urban Games 2019 in Budapest im Parkour-Wettbewerb. (imago images / Xinhua)
Musikalisch sind sie, die World Urban Games. Zwischen der Musik und den sportlichen Wettbewerben besteht eine enge Bindung. Die besten DJs legen während der Wettkämpfe auf: "Die Idee der World Urban Games ist eine Plattform für Multi-Sport-Spiele, die Sport, Musik und Kultur kombiniert. Wir reden über ein urbanes dreitägiges Festival. Wir beziehen olympische und nicht-olympische Verbände ein", erklärt Raffaelle Chiulli, der Präsident der Vereinigung der Internationalen Sportverbände GAISF.
"Ich weiß, dass viele junge Menschen erreicht worden sind", ergänzt Ilka Simon. Sie ist Freestylerin mit der Flying Disc, hierzulande besser bekannt als Frisbee. Gemeinsam mit ihrem Partner Waldemar Wagner wurde Simon Achte in einem Weltklassefeld und ist zufrieden: "Es ist eine schöne Atmosphäre mit vielen Konzerten und unterschiedlichen jungen Sportarten."
Inspiration für die nächste Generation
Ähnlich sieht es Funktionär Chiulli. Er glaubt, die urbane Kultur sei ein fantastisches Vehikel, um die nächste Generation zu inspirieren: "Teenager von heute wollen sich durch verschiedene Kunstformen ausdrücken. Graffiti- oder Streetart-Künstler gehen nach ihrer Performance zum 3-gegen-3-Basketball. Und ich habe einen Breakdancer gesehen, der auch DJ und Maler ist."
Doch nicht nur die Weltklassesportler aus aller Welt sind dabei. Auch 800 Budapester Schüler können bei den World Urban Games die verschiedenen Sportarten ausprobieren. Ausgewählt wurden die innovativsten Stadtsportarten mit den größten Fangemeinden. BMX Freestyle und 3-gegen-3-Basketball werden auch bei den Olympischen Sommerspielen im kommenden Jahr in Tokio zu sehen sein.
Breakdance steht auf der Liste für Paris 2024. Dazu kommen Roller Freestyle, Parkour, und eben Flying Disc Freestyle. Ilka Simon, in der Weltrangliste auf Platz 1 hofft ebenfalls auf die ganz große Bühne in der Zukunft: "Natürlich ist es irgendwo ein Traum von vielen von uns. Zu sagen: Es wäre schön, wenn unser Sport olympisch werden würde, um mal bei Olympia dabei zu sein. Wir haben das alle geguckt, wir sind damit aufgewachsen. Und das ist schon ein großer Traum und es ist hier schon ein bisschen Reinschnuppern in diese Welt."
Kaum vergleichbar mit Olympia
Vergleichbar mit Olympia sind die World Urban Games aber kaum. Die Wettkämpfe an den drei Tagen konnten mitten im Herzen Budapests ausgetragen werden. Unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten natürlich positiv, es mussten keine neuen und teuren Sportstätten errichtet werden. Auch ökonomisch sei der Etat mit sieben Millionen US-Dollar kein Risiko, meint GAISF-Chef Chiulli:
"Auch in finanzieller Hinsicht agieren wir nachhaltig. Als Non-Profit-Organisation sind wir verpflichtet, beim Vertrag mit der Host-City sicherzustellen, dass wir genügend Mittel haben, um das Geld in den Sport zu investieren."
Um möglichst viele junge Menschen für die Sportarten zu gewinnen. Diese World Urban Games sind zwar ein weiteres Sport-Event mit vielen Wettbewerben an einem Ort. Sie sollen jünger, moderner und urbaner sein und damit ansprechend für eine neue Generation.