Donnerstag, 28. März 2024

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Wunder, Weihrauch, rechter Glaube

Orthodoxe Kirchen in Rumänien stehen tagsüber meist offen. Und sie sind gut besucht. Passanten bekreuzigen sich, sobald sie an einer Kirche vorbeikommen. Und wer Zeit hat, wechselt vom tosenden Lärm der Straße in die Stille des heiligen Ortes. Kerzen anzünden für die Heiligen, Beten für die Seelen der Liebsten.

Mit Reportagen von Keno Verseck | 21.04.2007
    Selbstverständliche, ungezwungene Rituale in einer Gesellschaft, die sich zu fast neunzig Prozent zur Orthodoxie bekennt. Glaube, Religion, die Institution Kirche - sie haben ihr Schattendasein aus der kommunistischen Vergangenheit überwunden. In Rumänien erlebt alles Religiöse eine Renaissance - und das ist kein Wunder. Denn die Kirche hat ihre neu gewonnene Anziehungskraft den fragilen wirtschaftlichen Verhältnissen zu verdanken. Umfragen belegen, dass sie seit dem Umbruch im Ostblock als glaubwürdigste aller Institutionen gilt. "Eine feste Burg", an die sich Millionen Menschen inmitten der allgemeinen Verunsicherung halten.

    Es sind uralte Traditionen, die sich auch über die Ära des atheistisch ausgerichteten kommunistischen Staates gerettet haben. Der religiöse Alltag wirkt aus westlicher Sicht oft ungewohnt und antiquiert. Priester kommen ins Haus, um Sünden zu vergeben oder Trauernden Trost zu spenden. Auch, um ein neues Auto zu segnen. Da es in Rumänien aber keine Kirchensteuer gibt, kassieren Priester Gebühren für den Dienst am Nächsten. Sie leben davon. So wie in Iepurésti (Jepurescht), einem Dorf südwestlich von Bukarest.



    Kassieren für den Dienst am Nächsten – Aus dem Alltag zweier Priester, die von Gottes Lohn allein nicht leben können


    Sonntag morgen in der Dorfkirche. Alte, gebrechliche, schwarz gekleidete Frauen knien vor dem Altar. Routiniert und bereits seit zwei Stunden halten die jungen Priester Vater Laurentiu und Vater Florin den Gottesdienst ab. In aller Frühe sind sie die vierzig Kilometer aus der Hauptstadt Bukarest gekommen, bis zum Abzweig von der Hauptstraße mit dem Maxi-Taxi, das letzte Wegstück per Anhalter.

    Der Gottesdienst geht zuende, die Kirchendienerin fegt schon emsig.

    Die Alten küssen den Priestern die Hände und brechen auf. Vater Laurentiu räumt den Gabentisch neben dem Altar frei und deckt begehrlich für das zweite Frühstück. Frisches Weißbrot, Tomaten und Zwiebeln, eine Flasche Weißwein. Er drückt der Kirchendienerin einen Geldschein in die Hand und schickt sie einkaufen, geräucherten Speck und Schafskäse, während er selbst aus einer Ecke des Altarraumes noch ein paar Flaschen kühles Bier holt. Der 34jährige Priester Laurentiu Dobre ist ein beleibter Mann mit dünnem, dunkelblondem Haar und runden, weichen Gesichtszügen. Er isst ausgiebig, am Ende wischt er sich über den Schnurrbart.

    O-Ton Laurentiu Dobre: Der Priester muss den Leuten dienen. Gott und den Leuten. Es gibt zahlreiche religiöse Dienstleistungen, angefangen von der Geburt und der Taufe, bis zur Beichte und Ölung, also alle Sakramente, dann natürlich Hochzeit und Tod. Wer es wünscht, dem segnen wir das Haus, die Tiere, den Acker, den Brunnen, einfach alles. Ich denke, ungefähr das ist die Mission und die Bestimmung eines Priesters.

    Einige Dienste müssen Vater Laurentiu und sein Kollege heute noch leisten. In der Familie Anghel ist vor einigen Tagen der Großvater gestorben, die Priester werden nun bei ihm zuhause zusammen mit den Angehörigen eine kleine Totenmesse abhalten. Dafür bitten sie um einen Laib Brot und Wein.

    Vater Laurentiu fragt noch schnell nach dem Namen des Toten, während sein Kollege schon singt. Dumitru hat der alte Mann geheißen. Die Priester beten zu Gott, dem Toten möge im Himmel und auf Erden ewig gedacht werden.

    Am Bett des Toten nehmen die Familienmitglieder ein Stück Brot und einen Schluck Wein zu sich. Die Zeremonie geht schnell zuende.

    Ein kleiner Imbiss und Kaffee stehen für die Priester im Hof schon bereit.


    Die Anghels sind nicht besonders religiös, aber sie halten an orthodoxen Ritualen fest, wie Elena, die Tochter des toten Dumitru erzählt:

    "Ich sehe immer die alten Frauen zur Kirche gehen, aber mich hält irgendetwas zurück. Gott verzeih's mir, ich weiß nicht was! Aber unsere Bräuche wie diese Totenmesse? Sie wurden uns überliefert, so ist es seit Alters her! Seit ich ein Kind war, habe ich sie miterlebt! Immer, wenn die Feiertage kamen, wurde geputzt und alles ausgiebig vorbereitet... nun ja, irgendwie bin ich schon gläubig, ich halte die Feiertage und die Fastenzeiten ein. Ja, ich glaube an diese Dinge."

    Die Priester bleiben nicht lange, rasch müssen sie weiter zum Bauern Augustin und seiner Frau. Dort ist eine Maus in den Brunnen gefallen.
    Die Priester segnen den Brunnen, indem sie mit einem Basilikumstrauch Kreuze schlagen und ihn mit geheiligtem Wasser besprengen.

    Nun sei das Brunnenwasser wieder rein, sagt Vater Laurentiu.

    "Der Bann ist jetzt gelöst, wie es heißt, und sowohl Menschen als auch Tiere können das Wasser trinken. Der Brunnen wird bei drei Gelegenheiten gesegnet. Wenn er gegraben wird, bevor er zum ersten Mal benutzt wird und jedes Mal, wenn etwas Unreines wie zum Beispiel eine Maus in den Brunnen fällt. Dann wird der Priester gerufen, damit er diese Messe abhält."

    Die halbtaube Frau des Bauern will den Priestern einen Geldschein zustecken, doch die beiden lehnen ab. Es lohnt nicht, ihr seid doch ohnehin so arm, scheinen ihre Blicke zu sagen. Später, in der Kirche klagt Vater Laurentiu über den weltlich-finanziellen Aspekt seines Berufes.

    "Wir werden weder vollständig vom Staat bezahlt noch von der Gemeinde. Nicht Fisch nicht Fleisch, wie es im Volksmund heißt. Ich kriege umgerechnet 150 Euro vom Staat. Brutto! Und die Leute im Dorf geben, was sie können. Für die jeweiligen Dienstleistungen haben wir keinen bestimmten Tarif. Aber wir können den materiellen Aspekt auch nicht ignorieren, wir haben Familie, denn die orthodoxen Priester sind ja verheiratet. Es ist sehr schwer in so einem armen Dorf wie diesem."

    Staat und Kirche, sie pflegen in Südosteuropa seit Jahrhunderten eine enge Verbindung. Kurz nach der Gründung Rumäniens als Nationalstaat 1859, wurde auch die Orthodoxe Kirche im Land unabhängig. Ihren großen Einfluss auf Politik und Gesellschaft bewahrte sie sich bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges. Die Orthodoxie war ein Teil der nationalen Identität. Das Werk von Tudor Arghezi, der als einer der bedeutendsten rumänischen Dichter des 20. Jahrhunderts gilt, zeugt davon. 1880 geboren, verbrachte er einige Jahre als Mönch und Diakon im Kloster Cernica (Tschernika) bei Bukarest. Arghezis erster Prosaband "Hölzerne Ikonen" verarbeitet seine Erfahrungen mit der Kirche und dem Kloster.
    Es sind Texte in einem expressionistisch-symbolistischen Stil, die 1929 bei ihrer Veröffentlichung für heftige Kontroversen sorgten.


    Die Orthodoxie in Rumänien, sie ist in Osteuropa etwas Besonderes, in zwei kirchlichen Welten zu hause: religiös in der byzantinischen, sprachlich und kulturell in der lateinischen. Ansonsten gelten auch in ihr die Prinzipien der gesamten Orthodoxie seit dem Untergang des Byzantinischen Reiches: sie sieht sich als Bewahrerin der rechten, im Sinne der richtigen Lehre. Der ursprünglichen, ungeteilten christlichen Kirche. Vor allen Dogmen und Institutionen hat "das Leben mit Christus" Vorrang.

    Diese ganzheitliche Sicht des Glaubens, der Welt und des Menschen bestimmt den Gottesdienst. Und deshalb ist seine Liturgie so ganz anders als in den westlichen christlichen Kirchen. Fast täglich werden Messen gefeiert. Orthodoxe Kirchen haben ein prächtiges Inneres, aber keine Sitze und keine Orgeln. Die Zeremonie geht über Stunden und hat beinahe meditativen Charakter. Von niemandem wird aber erwartet, dem Gottesdienst bis zum Ende beizuwohnen. Am höchsten Feiertag der Orthodoxie, an Ostern, gehört der Kirchgang um Mitternacht zur absoluten Pflicht, im Frühjahr wird das Haus gesegnet, man hält regelmäßig Totengedenken mit Festschmaus ab. Und natürlich hilft das Beten zur Ikone, damit sich Wunder ereignen.



    Die Renaissance des Glaubens – Eine Bukarester Wunderkirche


    Dienstag Vormittag in der Bukarester Kirche des Heiligen Antonius, gleich hinter dem Platz der Einheit, im Herzen der rumänischen Hauptstadt. Dutzende Menschen drängen in einer langen Schlange zu den Priestern. Denn Dienstag ist der Tag, an dem der Heilige Antonius Wunder geschehen lässt und die Wünsche der Gläubigen erfüllt.
    Die Leute warten darauf, den Priestern ihre Acatiste zu übergeben. Ein Acatist ist ein Art Antrag: Ein handgeschriebenes Wunschgebet, in dem man Gott um etwas bittet. Das Gebet muss von einem Priester vorgelesen werden, damit der Wunsch in Erfüllung geht. In Anbetracht der vielen Wartenden lesen die Priester die Acatiste möglichst schnell vor. Manchmal stocken sie - es ist nicht immer leicht, das Gekritzel der Gläubigen zu entziffern.

    Heute hat auch Vater Gheorghe Pavel Dienst, ein 48jähriger Priester mit grau meliertem, akkurat gescheiteltem Haar und randloser Brille.

    "Hier in dieser Kirche gibt es ein wundertätige Ikone. Die da drüben. Als in dieser Kirche einmal ein Feuer ausbrach, blieb sie unversehrt. Ikonen sind keine Götzenbilder, sondern ein Fenster zum Himmel, sie sind die Bibel der Armen und der Ungebildeten, die nicht lesen können."

    Vater Gheorghe nimmt die Acatiste beflissen im Dutzend an, um sie später ohne Unterbrechung vorzulesen. Die Geldscheine - denn ein Acatist wird zusammen mit Geldscheinen abgegeben - läßt er mit gespielter Achtlosigkeit in einen Pappkarton zu seinen Füßen fallen. Die Gläubigen können geben, was sie für angemessen halten. In der Antonius-Kirche liegt der von den meisten praktizierte Tarif bei umgerechnet zwei bis drei Euro.

    "Es dürfen niemals Flüche vorgelesen werden oder Sachen, die anderen schaden sollen. Gott entscheidet selbst, wen er bestrafen möchte. Wir Menschen dürfen nicht hassen, sondern müssen unsere Feinde lieben."

    Draußen vor der Kirche stehen einige ältere Frauen, die neuen Besuchern die Vorzüge der Kirche anpreisen und Kranken, Sehbehinderten oder Analphabeten gegen ein geringes Entgelt Acatiste schreiben. Neun Mal muss man herkommen, damit ein Wunschgebet sich auch wirklich erfüllt. Dem 40jährigen Armeeoffizier Cornel Zarafu hat diese Prozedur geholfen.

    "Ich bin schon öfter hier gewesen, und es stimmt - dies ist eine Kirche, die Wunder geschehen lässt. Die Probleme, wegen derer ich gebetet habe, sind zum größten Teil gelöst. Es ging um die Gesundheit meiner Familie und um eine Wohnung. Die Wohnung haben wir bekommen, und die Gesundheitsprobleme in meiner Familie sind größtenteils verschwunden."

    Die 33-jährige Versicherungsangestellte Carmen Ionescu ist noch etwas entfernt von der Erfüllung ihrer Wünsche.

    "Ich komme seit längerem her. Für meine Seelenruhe und wegen meiner Probleme am Arbeitsplatz, denn auf dem Weg der Justiz läuft es bei uns nicht. Hinter der Firma, in der ich arbeite, steckt irgendeine schmutzige Sache. So komme ich deprimiert mit einer Angelegenheit zu Gott, die eigentlich das Gesetz regeln müsste, die aber auf diesem Weg nicht gelöst wird."
    In der Kirche liest Vater Gheorghe nun schon seit zwei Stunden Acatiste. Immer dieselben Probleme: Gesundheit und Geldmangel, Arbeitskonflikte und Familiendramen. Er rattert die Gebetsformeln und Wünsche mit müder Routine herunter. Schließlich hat er einen Stapel Zettel abgearbeitet und legt eine Pause ein. Er setzt sich draußen vor der Kirche erschöpft auf eine auf eine Bank. Beeinflusst die Routine vielleicht die Wirksamkeit der Gebete? Als Vater Gheorghe die Frage hört, ist er sogleich wieder hellwach.

    "Es ist unmöglich, dass der Heilige Antonius ein Gebet nicht erhört. Er hat große Macht. Neunundneunzig, wenn nicht gar hundert Prozent der Fälle sind so, dass die Leute neun mal kommen, und beim zehnten Mal sagen sie mir, Vater, das Problem, das ich hatte, ist gelöst. Allerdings betrifft das nur normale Sorgen. Wenn jemand über Nacht reich werden oder auf den Mond will oder irgendwelche anderen merkwürdigen Sachen, dann funktioniert das nicht. Nur normale Sachen, Gesundheit oder so, die werden erhört."

    Das sind auch für den Priester eher einfache Fälle.

    "Ich hatte eine Erfahrung mit einer Frau, die vom Teufel besessen war. Sie kam und schrie, und ich legte ihr mein Priestergewand über den Kopf. Daraufhin sagte sie mit tiefer Stimme, sie habe Schmerzen und brenne. Dann habe ich gedacht, naja, wenn man zum Arzt geht, geht man ja auch wieder geheilt weg, also habe ich drei Stunden lang Gebete gelesen, ich habe den Teufel verflucht im Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes. Sogar das Kreuz ist bei der Zeremonie zerbrochen! Nach drei Stunden kam ihr dann eine weiße Materie aus dem Mund, eine ganzer Becher voll. Am Ende habe ich einfach gesagt: Weiche! Und die Frau ist dem Teufel entkommen."


    Die Kirche in Rumänien hat heute offiziell nur begrenzten politischen Einfluss. Wenn, dann mischt sie sich in Moral- oder Wertedebatten ein. Und so ist die Renaissance der Orthodoxie zuallererst eine Renaissance des Glaubens. Millionen Rumänen haben offensichtlich mehr Vertrauen in Gott und die Kirche als in einen Staat, der ihnen keine sichere Zukunft bietet. Tausende Kirchen schießen wie Pilze aus dem Boden. Etwa 600 wieder eröffnete oder neu gegründete Klöster gibt es inzwischen. Immerhin: rund 8000 junge Mönche und Nonnen sind neu eingetreten.

    Wer einen Blick hinter die Mauern eines orthodoxen Frauenklosters im Südosten Rumäniens wagt, dem öffnet sich eine Welt, die nichts zu tun hat mit den gängigen Klischees von Verzicht und Selbstaufopferung.


    Unbekannte Welt in Celic Dere – Eine junge Äbtissin baut eine Klostergemeinschaft auf

    Sechs Uhr morgens vor der Kapelle von Celic Dere, eines einsam gelegenen Nonnenklosters in Südostrumänien. Auf einem kleinen Turm steht eine Nonne und schlägt die toaca, ein langes, handgeschnitztes Klopfbrett. Sie vertreibt das Böse.

    Gleich darauf läuten zwei Nonnen die Glocken und rufen damit zum Morgengebet. Wie in einer Prozession schreiten die Nonnen langsam zur Kapelle. Trotz der langen schwarzen Gewänder, in die sie gehüllt sind und die nur das Gesicht freilassen, wirken sie nicht wie Büßerinnen. Einige Nonnen kommen untergehakt und schwatzen lächelnd miteinander. Am Eingang zur Kapelle verbeugen sie sich und küssen ehrerbietig die Hand von Mutter Casiana. Sie ist die Äbtissin des Klosters, 39 Jahre alt, eine große, schlanke, sehr schöne Frau mit braunen Augen, die charmant lächelt und viel Würde ausstrahlt.

    "Ich weiß wirklich nicht, warum die Menschen im Kloster traurig sein sollten. Es ist kein Augenblick der Trauer, sondern ein Augenblick der Freude, wenn Gott dich gerufen hat, Christus zu dienen. Wir müssen froh und fröhlich sein, gütig und sanft, nicht finster und traurig. Natürlich scherzen und lachen wir, das ist ja keine Todsünde. Und natürlich heitern wir uns auf, anders kann es gar nicht sein."

    Fast drei Stunden dauert das Morgengebet. Die Äbtissin bleibt nicht bis zum Ende, sie muss mit der Kloster- und Hofverwalterin die Arbeit des Tages und die Aufgabenverteilung besprechen.

    Die Äbtissin selbst geht zum Sonnenblumenfeld des Klosters um nachzusehen, ob die Aussaat gut vorankommt.

    "Wir haben sechs Hektar Land, und wir hoffen, dass wir hier, bei den Sonnenblumen, mindestens 2 Tonnen pro Hektar ernten werden. Dafür bekommen wir aus der Mühle Öl. Wir bauen auch Mais, Weizen, Gerste und Luzerne für die Tiere an. Wir kaufen nur sehr wenige Lebensmittel ein, zum Beispiel Reis oder Zucker, also Sachen, die wir nicht selbst anbauen. Die Nonnen arbeiten überall, im Hof bei den Tieren, im Gemüsegarten und im Klosterpark. Nur die Feldarbeit lassen wir Tagelöhner verrichten. Es mangelt uns an nichts, nein, Gott sei Dank! Wir können uns sehr gut selbst versorgen."

    Kurze Zeit später besichtigt Mutter Casiana, wie fast jeden Tag, ihren Lieblingsplatz im Kloster: eine Zeile zweistöckiger, halbfertiger Häuser, gleich neben der Abtei. Bald werden hier alle Nonnen wohnen.

    Bis vor wenigen Jahren lebten die Nonnen von Celic Dere für sich allein. Sie waren eher eine lose Dorfgemeinschaft als eine wirkliche Klostergemeinschaft - jede in ihrem eigenen Haus, mit eigenem Garten. Im Frühjahr 2002 wurde Mutter Casiana aus dem wenige Kilometer entfernten Kloster Saon hierher versetzt, um Äbtissin zu werden. In Saon hatte sie siebzehn Jahre lang gelebt. Nun holte sie jüngere Nonnen ins Kloster Celic und führte das Gemeinschaftsleben Stück für Stück wieder ein.

    "Klostergemeinschaft heißt, dass die Nonnen alles gemeinsam machen, Beten, Arbeiten, Essen, Wohnen. Niemand braucht sich persönlich um seinen nächsten Tag zu sorgen, alles wird gemeinsam gemacht. Es ist eine permanente Kommunion. Mit Gottes Hilfe und dem Verständnis der Nonnen ist es mir gelungen, die Klostergemeinschaft wieder aufzubauen. Ich brauchte etwas Geduld, und auch die Nonnen mussten sich daran gewöhnen, dass sie nichts mehr besitzen. Jetzt gehört alles allen. "Meins" - dieses Wort ist verschwunden. Die meisten Nonnen sind schnell zu der Überzeugung gelangt, dass es in einer Klostergemeinschaft leichter ist zu leben, dass sie Gott näher sind und dass sie viel mehr Zeit für das Gebet haben."

    Schwester Cornelia schrubbt im Hof hinter der Abtei Eichenfässer. Eine ältere Nonne erklärt ihr, wie sie es richtig machen muss. Die 33jährige Cornelia ist seit fünf Jahren in Celic Dere. Gehorsam und immer lächelnd erfüllt sie die ihr aufgetragenen Pflichten. Bald will sie ihr Nonnengelübde ablegen.

    "Es ist eine Berufung, etwas Geheimnisvolles, das man nicht in Worte fassen kann. Man hat das Bedürfnis herzukommen und kommt. Ich bin aber nicht aus Enttäuschung ins Kloster gegangen. Ich bin eingetreten, weil ich hier Freude empfunden habe, und zugleich bin ich nicht traurig von Zuhause weggegangen. Als ich zum ersten Mal herkam, hat es mir gleich gefallen. Das Leben, das die Nonnen führten, wie sie zusammen arbeiteten und sangen, ihre Fröhlichkeit - alles erschien mir wie ein schöner Traum."

    Schwester Cornelia geht zu Mutter Veniamina, einer 73jährigen Nonne, die am Hang eines Hügels in einer niedrigen, alten Kate wohnt.

    Die spindeldürre alte Nonne verlässt ihren Garten und ihre blitzsaubere Kate nur noch selten. Schwester Cornelia hilft ihr bei der Hausarbeit. Zusammen bügeln die beiden Frauen Bettwäsche. Mutter Veniamina lebt seit fast sechzig Jahren im Kloster Celic Dere. Trotz ihrer Gebrechlichkeit macht sie einen lebenslustigen Eindruck. Sie weiß sehr genau, wie die jungen Nonnen zu sein haben.

    "Sie sollen demütig und gehorsam sein, sie sollen auf die älteren Nonnen hören und ihre Pflichten gut erfüllen, denn wo man hingeschickt wird, soll man auch richtig arbeiten. Sie sollen zum Gebet in die Kirche gehen und von den Älteren lernen. Auf diese Weise werden sie mit der Zeit die Aufmerksamkeit, die Liebe und die Bewunderung der Älteren gewinnen. Und natürlich sollen sie auch ihre Herzensfreude haben, denn die hat ihnen Gott geschenkt. Wir Älteren sind sehr zufrieden mit den Mädchen, sie sind verständnisvoll, sie hören auf uns, und wir können uns nicht beschweren."

    Spät am Nachmittag in der Küche der Abtei. Sechs junge Schwestern schneiden Gemüse, und plötzlich, ohne Absprache, fangen sie an zu singen.

    Die Äbtissin, die im Nebenraum Büroarbeit erledigt, öffnet leise die Tür und kommt herein, um zuzuhören. Sie lächelt, aber es ist kein charmantes, sondern ein schmerzliches Lächeln. Nach einer Weile schluckt sie und presst die Lippen aufeinander, um ihre Tränen zu unterdrücken. Leise verlässt sie den Raum, aber sie geht nicht zurück in ihr Büro. Sie geht in die kleine Kapelle und setzt sich dort auf eine Bank. Nonnen sollen nicht über ihr Leben vor dem Klostereintritt sprechen und vor allem nicht über ihre Gefühle. Die Äbtissin tut es.

    "Ich bin von klein auf an gerne in die Kirche gegangen. Aber ich wusste nichts über das Klosterleben. Im Sommer nach dem Abitur habe ich zum ersten Mal verschiedene Klöster besucht, und in einem traf ich einen außergewöhnlichen Mönch, der mir weissagte, ich werde die Braut Christi sein. Die Worte des Mönches waren wie ein Fragezeichen in mir. Das Leben draußen verabscheute ich nicht, aber ich konnte keine Ruhe finden, und ich fühlte mich sehr, sehr wohl im Kloster.
    "

    Wenn die junge Carmen - so hieß Mutter Casiana damals - zuhause das Thema Kloster erwähnte, sprachen ihre Eltern tagelang nicht mehr mit ihr. Das siebzehnjährige Mädchen rang allein mit sich. Zögernd erzählt die Äbtissin, wischt sich Tränen aus den Augen.

    "Schließlich habe ich mir geschworen, dass ich im ersten Nonnenkloster, in das ich mein Fuß setze, für immer bleiben werde. Zuerst habe ich es meinen Eltern nicht gesagt. Als ich es ihnen aber mitteilte, nein, da haben sie sich nicht gefreut, überhaupt nicht. Zehn Jahre lang, so oft ich nach Hause gekommen bin, haben sie mich gefragt: Bleibst du jetzt? Aber ich bin nicht geblieben."

    Es hat gedauert, bis ich mich an dieses Kloster gewöhnt habe. Ich fühlte mich lange fremd. Jetzt kann ich sagen, dass dieses Kloster mein Zuhause ist. Das Kloster, in dem ich siebzehn Jahre war, ist eine schöne Erinnerung. Dort bin ich erwachsen geworden. Aber mein Nonnengelübde habe ich hier niedergelegt, und so ist dieses das Kloster meiner Seele und wird es bleiben mein ganzes Leben lang.

    Gemäß ihrer Tradition verhielt sich die orthodoxe Kirche in Rumänien auch im Kommunismus staatstreu. Während der Diktatur wurden religiöse Freiräume teuer erkauft. Auch wenn Klöster zerstört, Kirchenangehörige verfolgt, Religionsunterricht verboten oder Theologische Fakultäten geschlossen wurden - kirchliches Leben in Rumänien war längst nicht so beschwerlich wie in den anderen Ländern des Ostblocks.

    Vor allem die orthodoxen Hierarchien waren bereit, den hohen Preis zu bezahlen. Das belegt eindrucksvoll das Telegramm des Patriarchen Teoctist , das 1989 weit über Rumänien hinaus für Aufsehen sorgte. Adressiert war es an den Noch-Machthaber Nicolae Ceausescu, während die Dezember-Revolution bereits auf ihren Höhepunkt zusteuerte. Der oberste Kirchenmann bedankte sich in dem Schreiben beim Diktator für das "goldene Zeitalter", das mit dem Namen Ceausescu verbunden sei. Die demonstrative Loyalität kostete Teoctist, nur einen kurzen Rückzug. Seit April 1990 ist er wieder Oberhaupt der rumänischen Orthodoxie.

    Der Aufarbeitung ihrer jüngsten Geschichte stellt sich die Geistlichkeit nur widerwillig. Zum Beispiel dem dunklen Kapitel der Kollaboration mit dem gefürchteten früheren Geheimdienst Securitate.



    Denn sie wollen sich nicht erinnern – Ein Priester und seine Securitate-Vergangenheit


    Iustin Marchis ist ein strenger Herrscher. In soldatischem Ton befiehlt der 56jährige Priester einem Kollegen, mit welchen Gesängen und Ritualen der Gottesdienst fortzuführen sei. Marchis ist klein, er hat schütteres, kurzes graues Haar, scharfe Gesichtszüge und schmale Augen. Sein Reich liegt in der Bukarester Innenstadt, gleich hinter der Nationalbank. Es ist die Stavropoleos-Kirche, eine der bekanntesten und traditionsreichsten Kirchen in ganz Rumänien.

    Marchis steht vor der Kirche und erzählt den Mitgliedern einer Delegation die Geschichte der Kirche seit 1724. Der Priester hat unter rumänischen Politikern und Intellektuellen viele Bekannte und Freunde, Stavropoleos ist die Lieblingskirche der Bukarester Elite. Marchis lebte während der Ceausescu-Diktatur als Mönch und Abt im Kloster Cheia in einer wild-romantischen Gegend der Südkarpaten. Dort erwarb er sich den Ruf, einer der wenigen orthodoxen Geistlichen zu sein, der Andersdenkenden gegenüber offen war. Als vor knapp einem Jahr in Rumänien die Debatte um die Securitate-Vergangenheit der orthodoxen Kirche begann, kamen Gerüchte auf, auch Marchis habe als Spitzel von Ceausescus Staatssicherheitsdienst gearbeitet.

    Nach dem Gottesdienst empfängt Marchis im Innenhof der Kirche zu einem audienzartigen Gespräch.

    "Ich wurde in einem für mich schwer vorstellbaren Ausmaß verfolgt, das habe ich kürzlich in meiner Personalakte entdeckt. Ich hatte die Stärke, Dissidenten und Regimegegnern Zuflucht zu gewähren. Aber das bedeutet nicht, das ich etwas anderes war als ein Mönch oder ein orthodoxer Priester. Ich sehe mich nicht als Gegner des kommunistischen Systems, nun ja, vielleicht ein Gegner, aber kein Kämpfer gegen das System. Das liegt einfach nicht in der Struktur von uns Orthodoxen. Das Gebot besagt ja, gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist. Ja, sicher haben wir dem Kaiser mehr gegeben, als notwendig war, aber wir haben ihm nicht gegeben, was Gottes war. Wir haben die Ebenen niemals vermischt. Die Vertreter der Kirche hatten vielleicht menschliche Schwächen, aber sie tasteten nicht die Lehre der Kirche an, es gab keine Ketzereien, keine Spaltungen, und es gab keinen Sündenfall in dem Sinne, dass wir Verwalter einer beliebigen Institution geworden und in einen weltlichen Alltag herabgesunken wären.
    "

    Einige Handwerker reparieren die Außenmauer der Kirche, der Priester reagiert gereizt.

    Marchis befiehlt ihnen ärgerlich, nicht zu sprechen, keinen Lärm zu machen und mit äußerstem Feingefühl zu arbeiten. Ihm missfallen Fragen, ob und warum die orthodoxe Kirche sich der Ceausescu-Diktatur allzu sehr unterordnete.

    "Die Rumänen haben mit der Waffe in der Hand Widerstand geleistet, und die Mönche waren diejenigen, die die Partisanen beherbergt haben. Westeuropa weiß das nicht, die Deutschen wissen das nicht! Die Rumänen haben das vor den Polen und den Ungarn gemacht! Die Repression gegen die Klöster und die Kirche war so grausam wie nirgendwo anders in Osteuropa! Wer wollte von den Rumänen Mut verlangen, wenn andere einen Papst in Rom hatten?!"
    Und - was ist dran an den Vorwürfen gegen ihn? Die Berichte für die Securitate, die er als Abt des Klosters Cheia über Besucher geschrieben haben soll. Marchis holt tief Luft.

    "Ich habe meine Kompromisse gebeichtet. Ich habe denen, die ich behütet habe, die Wahrheit gesagt. Ja, ich habe diese Erklärungen geschrieben, die ich - wer weiß, um welchen Preis - nicht hätte schreiben dürfen. Aber das Gesetz hat mich dazu verpflichtet. Es waren Erklärungen auf Druck von ihnen, aber darin stand nichts, was die Freiheit, die Würde oder das Privatleben der Klosterbesucher und vor allem der ausländischen Diplomaten, die zu mir kamen, hätte verletzen können. Sie wussten, dass ich berichten würde, dass sie dagewesen waren. Ganz klar. Meine Schlussfolgerung aus all dem lautet - und das ist das Letzte, was ich zu sagen habe: Ich hätte nicht mit der Securitate sprechen und nicht die Dinge schreiben sollen, die ich zu schreiben verpflichtet war, denn so waren eben die kommunistischen Gesetze. Doch ich möchte mich nur den menschlichen Gesetzen unterwerfen. Meine Leiden und die anderer waren immens. Das einzige wirkliche Unglück ist, dass wir keine Heiligen sind. "


    Auch wenn sich die Rumänen angesichts der sozialen und wirtschaftlichen Probleme gerne in den verlässlichen religiösen Raum zurückziehen, erwartet sie dort aber nicht unbedingt seelsorgerliche Betreuung. Die orthodoxe Kirche fühlt sich zuerst dem Geist und der Lithurgie verpflichtet, weniger der weltlichen Sozialarbeit.
    Die Gläubigen in Rumänien, sie sind in fast allen sozialen Schichten zu finden. Allerdings haben sie unterschiedliche Ansprüche an Gott und die Kirche. Die breite Masse lebt einen Glauben, der seine Wurzeln eher im Aber-glauben hat. Intellektuelle wünschen sich die Kirche im neuen Rumänien mehr als Kraftzentrum. Als Energiequelle, die sie rüstet gegen Armut und Arbeitslosigkeit. Und die in ihrem Leben manchmal auch Unmögliches möglich machen soll.



    Glaube als Kraftzentrum – Was moderne Bukaresterinnen von ihrer Kirche erwarten


    Montags, Mittwochs und Freitags verflucht Ioan Iordache den Teufel. Mit donnerndem Bass schleudert er dem Bösen minutenlang Bannformeln entgegen. Der 47jährige Priester ist ein großer, breitschultriger Mann mit kahlgeschorenem Schädel und kurzem Vollbart. Demütig rutschen Dutzende von Frauen auf Knien zu ihm, einige klammern sich an sein Gewand. Wie eine Säule ragt er zwischen ihnen empor und streckt seine Hände weit aus. Zu seinen Beschwörungen rufen die Frauen: "Amen!", auf sein Kommando hin verfluchen alle gemeinsam den Teufel.

    Die unscheinbare kleine Kirche des Heiligen Spiridon, gelegen im Bukarester Stadtzentrum an einer Hauptverkehrsstraße, ist ein Geheimtip unter gutsituierten Bukaresterinnen. Es sind vor allem Akademikerinnen und Frauen in gehobenen Beamten- und Unternehmenspositionen, die hier herkommen. Vor dem Priester kniet auch Iuliana Marciuc, eine 39jährige Frau mit langen, blond gefärbten Haaren. Sie arbeitet als Moderatorin beim rumänischen Staatsfernsehen.

    Nach dem Ende der Teufelsaustreibung verlässt Iuliana Marciuc kurz die Kirche, um draußen Kerzen für die Toten und die Lebenden anzuzünden. Sie schwärmt von ganzem Herzen für Vater Iordache, schließlich hat er ihr mit einem Wunder aus einer Lebenskrise geholfen.

    "Ich spüre die göttliche Gnade, die Vater Iordache ausstrahlt, ich spüre seine Ernsthaftigkeit, seinen durchdringenden Blick, der einen mal tadelt und mal streichelt. Ich bin vor drei Jahren zu Vater Iordache gekommen, als ich mit meinem Leben in einer Sackgasse war. Eine Freundin hat ihn mir empfohlen. Das Wichtigste war, dass ich mir ein Kind wünschte. Ich war schon älter, und ich wurde nicht schwanger. Ich habe mich viel behandeln lassen, aber ohne Ergebnis. Mir wurde gesagt, dass ich vielleicht an künstliche Befruchtung denken soll. Ich war zwar nicht dagegen, aber auch nicht begeistert davon. Ich habe es vorgezogen zu glauben, dass Gott, so er will, mir ein Kind schenkt.
    Es gab noch ein weiteres Problem. Ich kannte Vater Iordache schon zwei Jahre, da erfuhr er, dass meine Eltern nicht kirchlich geheiratet hatten, sondern nur standesamtlich, vor 40 Jahren. Damals ließ man sich ja nicht unbedingt kirchlich trauen. Vater Iordache sagte, es sei unbedingt notwendig, dass meine Eltern kirchlich heiraten, damit ihre Gebete für meinen Kinderwunsch Erfolg haben. Im Mai 2004 haben meine Eltern hier in der Kirche geheiratet, Vater Iordache hat die Trauung vorgenommen. Und weniger als ein Jahr später bin ich schwanger geworden. Das war kein Zufall. Gott hat mir ein Kind gegeben. Einen Jungen, der jetzt zehn Monate alt ist."

    Ja, Vater Iordache ist anders als viele seiner Kollegen. Eine charismatische Erscheinung, ein begabter Prediger. In seiner Kirche müssen die Mobiltelefone abgeschaltet werden, es stehen keine mit Geldscheinen vollgestopften Pappkartons herum, und die Sänger treffen den Ton. Vater Iordache legt jedem Einzelnen die Hand auf und malt mit parfümiertem Öl jedem Einzelnen das Kreuz auf die Stirn. Priester, Seelsorger und, sehr dezent, Guru.

    Am Ende des Gottesdienstes befasst sich Vater Iordache nicht mehr mit dem Teufel direkt, sondern mit der Politik. Sozial- und Geopolitik. In einer langen Predigt ermahnt er die Gläubigen, Rücksicht auf ihre Mitmenschen zu nehmen und sich nicht hemmungslos zu bereichern. Er erzählt von seinem Straßenkinderprojekt, ein großes Heim mit Wohnräumen, Arztpraxis und Schule, das er gleich neben der Kirche bauen lässt. Er verurteilt diskret den Irak-Krieg und die Vereinigten Staaten, er wünscht die Lösung des Nahost-Konfliktes herbei. Schließlich segnet er den Beitritt Rumäniens zur Europäischen Union.

    "Ich sehe in der großen europäischen Familie das Existenzmodell aus der Zeit des Erlösers, als er in Galiläa wirkte. Die Etymologie des Namens Galiläa bedeutet: viele Völker. Dort, in Galiläa, hat Christus die meisten Wunder vollbracht. Dort hat er den Leuten das Modell der menschlichen Existenz auf Erden gezeigt. Dort hat er verkündet: Mein Reich wird kommen! Und dort hat er alle gewarnt, egal, ob sie Phönizier, Griechen oder Römer waren: Ohne mich werdet ihr nichts zustande bringen!
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    Literatur: Tudor Arghezi, "Icoane de lemn", Minerva Verlag Bukarest 1929. Auszüge übersetzt von Keno Verseck

    Moderation: Bettina Nutz