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Zaghafte Venus

Nur zögerlich zeigt sich die Venus am Abendhimmel. In den vergangenen Monaten zog sie aus unserer Sicht hinter der Sonne vorbei und war im Glanz der Sonne versteckt. Es dauert noch eine Weile, bis sie wieder als auffälliger Abendschmuck zu sehen ist.

Von Damond Benningfield |
    Venus folgt grob der Bahn der Sonne - der Ekliptik. Bei Sonnenuntergang verläuft diese jetzt in einem sehr flachen Winkel zum Horizont. Obwohl sich die Venus bereits ein gutes Stück von der Sonne entfernt hat, steht sie deswegen immer noch tief am Himmel. Zurzeit wandert sie durch die Jungfrau, die sich schon bald vom Abendhimmel verabschiedet.

    Mars und Merkur sind in der Nähe der Venus. Da auch sie ihre Bahn entlang der Ekliptik ziehen, bleiben sie wie die Venus im Dunst der Abenddämmerung versteckt.

    Einige Objekte entlang der Ekliptik können Sie jedoch finden. Da gibt es kurz nach Sonnenuntergang tief am Südwesthimmel die schmale Mondsichel. Rechts oberhalb von ihm funkelt Spica, der hellste Stern in der Jungfrau. Am Südhimmel finden Sie Jupiter im Sternbild Schütze. Wenn man die Venus nicht sieht, ist Jupiter nach dem Mond das hellste Objekt der Nacht.

    Auch in den nächsten Wochen wird die Venus sich noch in Horizontnähe aufhalten. Im nächsten Monat wird sie sich deutlicher zeigen - und im Laufe des Herbstes und Winters kann sie ihrem Ruf als heller Abendstern dann endlich gerecht werden.



    Von Damond Benningfield