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Zehn Jahre Masdar City
Die erste CO2-neutrale Stadt der Welt

Masdar City in Abu Dhabi wollte die erste CO2-neutrale Stadt der Welt werden. Vor genau zehn Jahren erfolgte der erste Spatenstich. Was ist aus dem Traum von der Ökostadt geworden? Architekturkritikerin Laura Weißmüller sagte im Dlf, einige Ziele der Klimafreundlichkeit seien zwar abhandengekommen. Dennoch habe die Grundidee funktioniert.

Laura Weißmüller im Gespräch mit Dina Netz | 09.02.2018
    Emiratis walk in Masdar City, on the outskirts of the rich Emirate of Abu Dhabi, on October 7, 2015. Masdar City is a high-density, pedestrian-friendly development where current and future renewable energy and clean technologies are showcased, marketed, researched, developed, tested and implemented.
    Eine Stadt, die sich selbst mit Energie versorgt? In Masdar City sollte dieser Traum Wirklichkeit werden. (Foto: Karim Sahib / AFP)
    Heute boomt weltweit die Idee der Ökostadt, in China, der Mongolei, aber auch in Kanada und den USA. Die Welt urbanisiert sich in ungeahnter Geschwindigkeit und die Schattenseiten werden immer deutlicher: Smog, Slums, Verkehrskollaps. Der erste Spatenstich zu Masdar City in Abu Dhabi, der ersten Ökostadt der Welt, die CO2-neutral sein wollte, erfolgte vor genau zehn Jahren.
    Die Idee war, dass Masdar City die Energie, die sie verbraucht, selbst erzeugen sollte, vor allem durch Sonnenenergie. Dafür sollte der Energieverbrauch der künftigen Bewohner um 80 Prozent gesenkt werden. Zeit zu fragen, was aus Masdar City geworden ist und was sich daraus wiederum für die neuen Ökostädte der Zukunft lernen lässt.
    Weniger klimafreundlich als geplant
    Architekturkritikerin Laura Weißmüller war kürzlich vor Ort und fand eine boomende Stadt vor, aber bei diesem Boom sind offenbar die Ziele der Klimafreundlichkeit abhandengekommen. Zum Beispiel wird dort gerade eine Tiefgarage gebaut - dabei sollte Masdar City doch eigentlich autofrei bleiben. Es geht eben doch sehr viel schneller, klimaschädlich zu bauen als klimafreundlich. Trotzdem sagt Laura Weißmüller: Die Grundidee der CO2-neutralen Stadt hat funktioniert.