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Zond 7

Drei Wochen nach der erfolgreichen Landung von Apollo 11 auf dem Mond nahm die damalige Sowjetunion ihre Mondflüge wieder auf. Vom bemannten Programm hatte man sich bereits nach der ersten Umkreisung des Mondes durch US-Astronauten zu Weihnachten 1968 verabschiedet.

Von Dirk Lorenzen | 08.08.2009
    Am 8. August 1969, also heute vor 40 Jahren, startete Zond-7 vom Weltraumbahnhof Baikonur aus ins All. Die automatische Sonde hätte Platz für Menschen geboten. Es war aber lediglich eine Schildkröte an Bord.

    Das Zond-Programm der Sowjets war von Pannen und Fehlschlägen geprägt: Mal entfaltete sich die Kommunikationsantenne nicht, mal fiel die Steuerung aus und die Sonde musste gesprengt werden oder die Landung war hart und ungenau. Das lag auch an der Hektik des Wettlaufs zum Mond. Als die Amerikaner das Rennen entschieden hatten, ließen sich die Ingenieure mehr Zeit. So verlief der Flug von Zond-7 erstaunlich reibungslos.

    Die Sonde hat den Mond fotografiert und den umgebenden Weltraum untersucht. Ihr gelangen die ersten sowjetischen Farbfotos von Erde und Mond. Viele Aufnahmen erinnern an bekannte Motive der Apollo-Missionen.

    Am 11. August flog Zond-7 in knapp 2000 Kilometern Höhe über die Mondoberfläche hinweg. Danach ging es zurück Richtung Erde. Am 14. August, knapp eine Woche nach dem Start, landete die Sonde im vorgesehenen Gebiet in Kasachstan. Die Farbfilme wurden geborgen und entwickelt.

    Die Schildkröte an Bord mag den Flug als etwas langweilig empfunden haben - hat ihn aber, ohne Wasser in der Kapsel, gut überstanden.

    Katalog sowjetischer Mondaufnahmen

    Übersicht über das Zond-Programm der UdSSR