Das Kleinkind in der Werbung krabbelt spielend über den Fußboden und spricht damit gezielt die Schutzinstinkte der Eltern an:
Fakten des Lebens: Fakt ist, Laster befördern auch unsichtbare Fracht. Fakt ist: Schmutz und Bakterien entstehen unbemerkt. Fakt ist: ...
.... Hier sind keimtötende Substanzen im Einsatz. Die Desinfektion soll zuverlässig gegen Bakterien schützen. Immer mehr Erzeugnisse enthalten solche antibakterielle Substanzen. Neben Waschmitteln beispielsweise auch Müllbeutel, Badematten, Fußböden und Kühlschränke. Sogar Socken und Sportwäsche sollen dank desinfizierender Wirkung nicht mehr so schnell übel riechen. Hygienischer Fortschritt für den modernen Haushalt? Zahlreiche Experten sind da ganz anderer Meinung. In Wien haben sich kürzlich Sachverständige und Nichtregierungsorganisationen aus Österreich und Deutschland getroffen. Ihr Tenor: das private Heim ist keine Desinfektionsanstalt. Auch das Bundesinstitut für Risikobewertung in Berlin warnt vor dem gedankenlosen Einsatz. Der Arzt und Biochemiker Dr. Wolfgang Lingk:
Einmal bestehen gesundheitliche Risiken, d. h. sie können Allergien auslösen. Und das sind sehr viele Desinfektionsmittel, die diese Eigenschaft haben. Und wenn sie natürlich jetzt aufgenommen werden, sagen wir von Kleinkindern, oder wenn konzentrierte Lösungen auf die Haut gelangen, dann kann es zu Verätzungen der Haut kommen, nicht wahr, also hier sind vielfache Schädigungen möglich und denkbar.
Eine weitere Gefahr für Kleinkinder: im klinisch reinen Haushalt können sie ihre Abwehr kaum noch trainieren. Später dann, draußen im Garten beispielsweise oder auf den Spielplatz, sind sie für Bakterienattacken anfällig. Die Kinder haben, medizinisch gesprochen, nicht mehr genügend Immunkompetenz. Immer mehr Indizien sprechen dafür, dass solche Immuninkompetenzen auch für Krankheiten wie Neurodermitis verantwortlich ist.
Aber auch die Umwelt ist gefährdet:
Und man darf nicht vergessen, wenn sie im Übermaß angewendet werden, stören sie natürlich die ganze Abwasseraufbereitung, weil ja hier die Keime, die notwendig sind, um die Abwässer wieder in den Kreislauf zurückzuführen, gestört werden, hier kann es natürlich zu enormen Schäden kommen.
Außerdem bilden sich zunehmend resistente Krankheitserreger. Da, wo aseptische Sauberkeit wirklich notwendig sind, helfen die Desinfektionsmittel dann nicht mehr. Beispielsweise im Krankenhausbereich - bei frisch Operierten oder Patienten mit angegriffenem Immunsystem. Dort gehören sie wirklich hin. Gegen all die anderen unsinnigen und schädlichen Verwendungen will sich das Bundesinstitut für Risikobewertung jedoch stark machen.
Hier sind wir der Meinung, dass das in der Tat wirklich nicht erforderlich ist und wir werden alle Möglichkeiten ausschöpfen des Biozidgesetzes, dass hier in den Erzeugnissen die bakteriziden Stoffe wieder herausgenommen werden.
Ob sie überhaupt zuverlässig antibakteriell wirken, sei bisher sowieso noch nicht ausreichend nachgewiesen und wiegen Verbraucher in falscher Sicherheit.
Hygiene im Haushalt wird immer noch am besten durch altbewährte Regeln erreicht. Die ausreichende Reinigung mit einfachen Putzmitteln reicht. Dazu häufig den Putzlappen wechseln. Kühlschränke regelmäßig reinigen. Abfalleimer müssen häufig geleert werden, Bad, Küche und WC sind trocken zu halten und vor allem: häufig die Hände waschen.
Carl-Friedrich Theill von der Stiftung Warentest rät dem Verbraucher, schon beim Einkauf genau auf die Verpackung zu schauen:
Wenn er Begriffe liest, beispielsweise antibakteriell oder bakteriostatisch, oder biozid oder sterilisierend oder desinfizierend oder dekontaminierend, dann kann er auf diese Dinge getrost verzichten und zu anderen Produkten greifen, die für Haut, Organismus und auch die Umwelt weniger belastend sind.
Fakten des Lebens: Fakt ist, Laster befördern auch unsichtbare Fracht. Fakt ist: Schmutz und Bakterien entstehen unbemerkt. Fakt ist: ...
.... Hier sind keimtötende Substanzen im Einsatz. Die Desinfektion soll zuverlässig gegen Bakterien schützen. Immer mehr Erzeugnisse enthalten solche antibakterielle Substanzen. Neben Waschmitteln beispielsweise auch Müllbeutel, Badematten, Fußböden und Kühlschränke. Sogar Socken und Sportwäsche sollen dank desinfizierender Wirkung nicht mehr so schnell übel riechen. Hygienischer Fortschritt für den modernen Haushalt? Zahlreiche Experten sind da ganz anderer Meinung. In Wien haben sich kürzlich Sachverständige und Nichtregierungsorganisationen aus Österreich und Deutschland getroffen. Ihr Tenor: das private Heim ist keine Desinfektionsanstalt. Auch das Bundesinstitut für Risikobewertung in Berlin warnt vor dem gedankenlosen Einsatz. Der Arzt und Biochemiker Dr. Wolfgang Lingk:
Einmal bestehen gesundheitliche Risiken, d. h. sie können Allergien auslösen. Und das sind sehr viele Desinfektionsmittel, die diese Eigenschaft haben. Und wenn sie natürlich jetzt aufgenommen werden, sagen wir von Kleinkindern, oder wenn konzentrierte Lösungen auf die Haut gelangen, dann kann es zu Verätzungen der Haut kommen, nicht wahr, also hier sind vielfache Schädigungen möglich und denkbar.
Eine weitere Gefahr für Kleinkinder: im klinisch reinen Haushalt können sie ihre Abwehr kaum noch trainieren. Später dann, draußen im Garten beispielsweise oder auf den Spielplatz, sind sie für Bakterienattacken anfällig. Die Kinder haben, medizinisch gesprochen, nicht mehr genügend Immunkompetenz. Immer mehr Indizien sprechen dafür, dass solche Immuninkompetenzen auch für Krankheiten wie Neurodermitis verantwortlich ist.
Aber auch die Umwelt ist gefährdet:
Und man darf nicht vergessen, wenn sie im Übermaß angewendet werden, stören sie natürlich die ganze Abwasseraufbereitung, weil ja hier die Keime, die notwendig sind, um die Abwässer wieder in den Kreislauf zurückzuführen, gestört werden, hier kann es natürlich zu enormen Schäden kommen.
Außerdem bilden sich zunehmend resistente Krankheitserreger. Da, wo aseptische Sauberkeit wirklich notwendig sind, helfen die Desinfektionsmittel dann nicht mehr. Beispielsweise im Krankenhausbereich - bei frisch Operierten oder Patienten mit angegriffenem Immunsystem. Dort gehören sie wirklich hin. Gegen all die anderen unsinnigen und schädlichen Verwendungen will sich das Bundesinstitut für Risikobewertung jedoch stark machen.
Hier sind wir der Meinung, dass das in der Tat wirklich nicht erforderlich ist und wir werden alle Möglichkeiten ausschöpfen des Biozidgesetzes, dass hier in den Erzeugnissen die bakteriziden Stoffe wieder herausgenommen werden.
Ob sie überhaupt zuverlässig antibakteriell wirken, sei bisher sowieso noch nicht ausreichend nachgewiesen und wiegen Verbraucher in falscher Sicherheit.
Hygiene im Haushalt wird immer noch am besten durch altbewährte Regeln erreicht. Die ausreichende Reinigung mit einfachen Putzmitteln reicht. Dazu häufig den Putzlappen wechseln. Kühlschränke regelmäßig reinigen. Abfalleimer müssen häufig geleert werden, Bad, Küche und WC sind trocken zu halten und vor allem: häufig die Hände waschen.
Carl-Friedrich Theill von der Stiftung Warentest rät dem Verbraucher, schon beim Einkauf genau auf die Verpackung zu schauen:
Wenn er Begriffe liest, beispielsweise antibakteriell oder bakteriostatisch, oder biozid oder sterilisierend oder desinfizierend oder dekontaminierend, dann kann er auf diese Dinge getrost verzichten und zu anderen Produkten greifen, die für Haut, Organismus und auch die Umwelt weniger belastend sind.