Donnerstag, 25. April 2024

Archiv


Zu viel Druck für die werdende Mutter

Die Präeklampsie ist eine Form der Risikoschwangerschaft. Präeklampsie bedeutet zu hoher Blutdruck während der Schwangerschaft, die Symptome können aber auch nach der Entbindung noch auftreten.

Von Martin Winkelheide | 05.07.2011
    Prof. Ulrich Gembruch: Wir sind jetzt hier in unserem Ultraschall-Untersuchungsraum.

    Universitätsklinik Bonn. Prof. Ulrich Gembruch leitet die Abteilung für Geburtshilfe und Pränatalmedizin. Seine Patientin ist in der 32. Woche schwanger.

    Schwangere: Die Frauenärztin hat zu hohen Blutdruck festgestellt, und hat mich dann hierhin überwiesen.

    Prof. Ulrich Gembruch: Wir wollen jetzt bei ihr gucken, wie das Kind noch versorgt wird.

    Schwangere: Das kann natürlich gefährlich werden, wenn der zu hoch ist, und es wird nicht kontrolliert.

    Prof. Ulrich Gembruch: Erst einmal Gel auf ihren Bauch, damit wir eine Ankoppelung haben, sonst sehen wir überhaupt nichts, so. Und jetzt wählen wir den Schallkopf aus, den wir brauchen.

    Schwangere: Meistens ist er morgens okay, dann haben wir so 120 zu 80.

    Prof. Ulrich Gembruch:Jetzt kommt gleich das Bild, da haben wir es schon.

    Schwangere: Und am Nachmittag, wird er meistens ein bisschen mehr, aber es wird ja regelmäßig kontrolliert und sehr drauf geachtet.

    Prof. Ulrich Gembruch: Und dann sieht man schon den Kopf des Kindes, hier unten. Der Kopf ist vor dem inneren Muttermund. Dann sieht man hier den Bauch des Kindes. Man sieht, dass die Fruchtwassermenge vermindert ist, aber hier haben wir noch größere Depots an der Ecke, also es ist jetzt kein schwerer Fruchtwassermangel. Jetzt beginnt das Kind, sich auch etwas zu bewegen.

    Schwangere: Ja, jetzt sehe ich ja: der Kopf, die Nase, und ich meine, eine Hand wäre da an der Seite, da kann man doch mit der Zeit was erkennen. Am Anfang war das auch nicht so.

    Prof. Ulrich Gembruch: Und jetzt sind wir gerade am Kopf, jetzt werde ich hier die Hirnarterie des Kindes versuchen darzustellen. Da ist sie schon. Sie kommt auch genau auf uns zu, so dass wir hier eben sehr schön unsere Dopplermessung machen können. Und da hört man den Herzschlag des Kindes, und auf dem Bildschirm sehen wir dann diese so genannte Doppler-Fluss-Kurve, und die ist hier sehr gut, also es ist keine sehr starke Durchblutung jetzt im Hirn, eine überstarke, wie es auftritt, wenn ein Kind zu wenig Sauerstoff hat und dann sein ganzes Blut ins Hirn schafft, um dort genügend Sauerstoff hin zu bekommen. Sondern es ist eine normale Durchblutung, so dass wir hier jetzt einen Sauerstoffmangel ausschließen können bei ihrem Kind. Das gleiche machen wir jetzt noch einmal an der Nabelschnur, da gehen wir hier hin, dahin. Da ist sie schon, das wäre jetzt der Blutfluss in der Nabelschnur, auch hier haben wir allenfalls leicht erhöhte Pulsatilität.

    Schwangere: Ich bin zwar mit Medikamenten eingestellt, momentan. Aber das ist auch nicht gut für sie, und deshalb geht man sie dann, denke ich, in zwei Wochen holen.

    Prof. Ulrich Gembruch:Die Sauerstoffversorgung beim Kind ist gut. Es hat zwar sein Wachstum schon etwas eingestellt, weil es eben doch zu wenig Nährstoff und Sauerstoff bekommt. Aber ansonsten geht es dem Kind gut. Die Schwangerschaft ist noch früh, der Frau geht es aber auch gut, so dass wir noch etwas warten und vielleicht auch noch gut zwei Wochen weiter kämen. Jetzt dreht es sich, jetzt sieht man am Brustkorb, dass es Einziehungen macht, das nennt man Atembewegungen. Wenn wir ein Kind längere Zeit beobachten, dann kann es natürlich auch schlafen, dann atmet es nicht, aber wenn man über längere Zeit guckt, wacht jedes Kind irgendwann wieder auf, macht dann auch Atembewegungen, Körperbewegungen, wie hier jetzt, und dann wissen wir auch, dass es keinen Sauerstoffmangel hat, dass es ihm gut geht. Gut.