Unter anderem will die dpa bis 2020 die Arbeit der Landesdienste in Berlin bündeln. Ansage der Chefredaktion sei aber, nicht an Reportern zu sparen, sagte Medienjournalist Daniel Bouhs im Deutschlandfunk. Stattdessen seien vor allem Journalisten betroffen, die vom Desk aus Meldungen redigieren und über den Ticker senden.
Die Sparmaßnahmen sind auch dem Druck aus der Printbranche geschuldet. Die "Süddeutsche Zeitung" zum Beispiel hat ihr Abo bei der AFP, dem Pendant der dpa aus Frankreich, bereits gekündigt. Dort spreche man von einem Kostendruck vor allem bei der Textberichterstattung, sagte Bouhs. Ihm zufolge berichten viele Mitarbeiter unterschiedlicher Agenturen, dass Redaktionen inzwischen genau überlegen, welche Agenturen sie sich noch leisten können und wollen.
"Bild" verzichtete bereits auf dpa-Dienste
Vor einiger Zeit hatte die Printredaktion der "Bild" ein Experiment gestartet und für mehrere Tage auf die Dienste der dpa verzichtet, wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtete. Es sei nicht sonderlich ungewöhlich, dass Medienhäuser überprüfen, welche dpa-Dienste sie tatsächlich nutzen, wenn ein Vertrag mit der Agentur auslaufe, kommentierte die dpa gegenüber dem Deutschlandfunk.
Das sei eine Drohgebärde, um den Verhandlungsdruck zu erhöhen, so Bouhs. Die dpa gelte als einziger Volldienstleister im Prinzip als "alternativlos", weswegen die Sparmaßnahmen eher kleinere Agenturen treffen würden. Besonders die Agentur Reuters leide darunter.