Freitag, 19. April 2024

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Zum 240. Geburtstag des Fürsten der Mathematiker
Gauß und der verlorene Kleinplanet

Vor 240 Jahren kam in Braunschweig Carl Friedrich Gauß zur Welt. Nach eigenen Angaben hatte er das Rechnen schon vor dem Sprechen gelernt. In der Schule wurde die Begabung des Jungen erkannt und gezielt gefördert.

Von Dirk Lorenzen | 29.04.2017
    Nach seinem Studium in Göttingen und Helmstedt kam er schnell zu Weltruhm: 1801 – im Alter von 24 Jahren – entwickelte er eine stark verbesserte Methode zur Bahnberechnung von Himmelskörpern.
    Damit war es möglich, den Neujahr 1801 entdeckten und bald darauf im Sterngewirr verlorenen Kleinplaneten Ceres wiederzufinden.
    1807 wurde Carl Friedrich Gauß Professor in Göttingen und Direktor der neuen Sternwarte. Er hat Bahnbrechendes in einer Vielzahl von Disziplinen geleistet – Astronomie, Geometrie, Zahlentheorie, Himmelsmechanik, Landvermessung, Erdmagnetismus und Optik. Er hat das Königreich Hannover vermessen und gemeinsam mit Wilhelm Weber den ersten elektromagnetischen Telegrafen gebaut.
    Gauß schrieb auf Deutsch, Latein, Französisch, Englisch und Russisch. Manche Historiker meinen, noch immer habe niemand die volle Breite des Gaußschen Werkes ermessen, weil kaum jemand so viele Sprachen spricht und sich zugleich in all den Disziplinen auskennt, in denen Gauß gearbeitet hat.
    Der große Astronom und seine Sternwarte zierten den letzten 10-Mark-Schein vor der Einführung des Euro.
    Die Sternwarte steht heute noch. Der erste Hausherr ist 1855 im Alter von 77 Jahren gestorben. Sein Grab auf dem Göttinger Albani-Friedhof befindet sich ganz in der Nähe.