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Zum Tod Assia Djebars
Autorin und Frauenrechtlerin

Die Schriftstellerin Assia Djebar setzte sich für die Emanzipation von Frauen in ihrem Geburtsland Algerien ein. In den vergangenen Jahre wurde sie mehrfach als Anwärterin für den Literaturnobelpreis gehandelt. Im Alter von 78 Jahren starb sie nun in Frankreich, ihrer zweiten Heimat.

07.02.2015
    Assia Djebar, hier bei einer Lesung 2002 in Berlin.
    Assia Djebar, hier bei einer Lesung 2002 in Berlin. (imago/gezett)
    Die algerische Schriftstellerin Assia Djebar ist tot. Die Autorin und Filmemacherin starb am Freitag im Alter von 78 Jahren in einem Krankenhaus in Paris, wie der algerische Rundfunk am Samstag berichtete. Sie soll demnach in der kommenden Woche in ihrer Heimatstadt Cherchell westlich von Algier beerdigt werden.
    Sie wurde 1936 unter dem Namen Fatima Zohra Imalayène in Cherchell geboren. Im Alter von 18 Jahren ging sie nach Frankreich, wo sie als erste Algerierin an einer Eliteuniversität aufgenommen wurde. Bekannt wurde sie 1957 mit ihrem ersten Roman "La Soif" ("Durst"), ein Jahr später folgte "Les Impatients" ("Die Ungeduldigen").
    Djebar, die auch für ihren Einsatz für die Rechte von Frauen bekannt wurde, schrieb im Laufe ihrer Karriere mehr als 15 Romane sowie Kurzgeschichten und Gedichte. Ihre Bücher, die sie auf Französisch schrieb, wurden in mehr als 20 Sprachen übersetzt.
    Viele internationale Preise
    Djebar galt als eine der renommiertesten und einflussreichsten Autorinnen aus dem Maghreb und wurde in den vergangenen Jahre mehrfach als Anwärterin für den Literaturnobelpreis gehandelt. Sie lehrte an Universitäten in Algerien, Frankreich und den USA und wurde mit vielen internationalen Preisen ausgezeichnet.
    Im Jahr 2000 erhielt sie den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels, 2005 wurde sie in die renommierte Académie française aufgenommen. Für ihren ersten Film "La Nouba des Femmes du Mont Chenoua" bekam sie 1979 den Kritikerpreis bei den Filmfestspielen in Venedig, ihr Dokumentarfilm "La Zerda ou les chants de l'oubli" erhielt bei der Berlinale 1982 einen Sonderpreis der für den besten historischen Film.
    (bor/tim)