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Zum Tod von Harold Weaver
Radiopionier mit Maser und Wasserstoff

1962 haben Harold Weaver und seine Kollegen von der Universität Berkeley in Nordkalifornien ein Radioteleskop in Betrieb genommen. Mit einem Schüsseldurchmesser von gut 25 Metern gehörte es zu den damals größten der Welt.

Von Dirk Lorenzen | 14.08.2017
    Harold Weaver, Pionier der Radioastronomie, im Jahr 1981 (1917-2017)
    Harold Weaver, Pionier der Radioastronomie, im Jahr 1981 (1917-2017) (UCB/Woody Sullivan)
    Harold Weaver, geboren 1917 in San Jose, hatte in Berkeley studiert, einige Jahre die Physik der Sterne erforscht und schließlich das Radioastronomie-Labor der Universität gegründet.
    Mit dem Instrument im Hat Creek Valley entdeckte Weaver bald die erste Maserquelle im Kosmos - eine Art Laser im Mikrowellenbereich. Allerdings waren die Forscher damals überzeugt, dass es im Weltraum keine Moleküle gibt.
    Mit dem Allen Telescope Array am Hat Creek Valley Observatorium sucht das SETI-Projekt nach Signalen fremder Zivilisationen
    Mit dem Allen Telescope Array am Hat Creek Valley Observatorium sucht das SETI-Projekt nach Signalen fremder Zivilisationen (SETI)
    Daher rechneten die Astronomen die starke Radiostrahlung einem unbekannten Stoff zu, den sie "Mysterium" nannten. Doch schon bald erkannten sie, dass die Strahlung vom OH-Molekül stammte - diese Substanz kommt in vielen Gaswolken im All vor.
    Harold Weaver nutzte das Radioteleskop jahrzehntelang, um die Eigenschaften des dünnen Gases zwischen den Sternen der Milchstraße zu untersuchen. Berühmt ist seine Kartierung der Wasserstoffwolken in unserer Heimatgalaxie.
    Der Pionier der Radioastronomie prägte ganze Generationen von Studenten. Seinen Schüler Carl Sagan ermunterte er, seinen damals äußerst ungewöhnlichen Ideen über die Ursprünge des Lebens im Weltall nachzugehen.
    Harold Weaver ist im April im Alter von 99 Jahren gestorben. Sein legendäres Teleskop ist bereits in den 90er-Jahren bei einem Sturm zusammengebrochen.