Freitag, 29. März 2024

Rückkehr zur Musterung?
Zuspruch und Ablehnung nach Vorschlag der Wehrbeauftragten Högl

Der Vorschlag der Wehrbeauftragten Högl zur Wiedereinführung der Musterung ist auf ein geteiltes Echo gestoßen. Der verteidigungspolitische Sprecher der FDP, Müller, sagte im Deutschlandfunk, Högls Vorstoß sei eine Wehrpflicht durch die Hintertür. Zudem sei eine entwürdigende Behandlung durch Ärzte keine Werbung für die Bundeswehr. Zuspruch kommt vor allem aus der Union.

03.06.2023
    Eva Högl (SPD), Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages, spricht bei ihrem Truppenbesuch mit Soldatinnen und Soldaten. Wehrbeauftragte Högl besucht das Objektschutzregiment der Luftwaffe "Friesland".
    Die Wehrbeauftragte des Bundestag, die Sozialdemokratin Eva Högl, während eines Truppenbsuchs (picture alliance / dpa / Sina Schuldt)
    Linke-Bundesgeschäftsführer Bank sprach von einem Schritt hin zu einer Militarisierung der Gesellschaft. Positiv äußerte sich dagegen die CDU-Verteidigungspolitikerin Vieregge. Sie sagte der Funke Mediengruppe, mit einem Musterungsanschreiben würde sich jeder junge Mensch mit der konkreten Frage befassen, ob man mit einem zivilen oder militärischen Dienst einen Beitrag zur Gesellschaft leisten könne. Dies könne zu einem stärkeren Engagement führen. Die CDU-Abgeordnete Güler schlug vor, auch Migranten miteinbeziehen.
    Högl hatte sich dafür ausgesprochen, bei einer Musterung alle Geschlechter zu berücksichtigen. Sie sagte dem Portal t-online, man könnte wie in Schweden einen gesamten Jahrgang junger Leute für die Bundeswehr zur Musterung einladen. Danach könnten die Beteiligten - sofern sie wehrfähig seien - selbst entscheiden, ob sie sich bei der Bundeswehr oder anderswo engagieren wollten. Högl schloss eine Rückkehr zur Wehrpflicht aus. Die Idee eines verpflichtenden Dienstjahres im zivilen oder militärischen Bereich hält die SPD-Politikerin hingegen für "diskussionswürdig".
    Diese Nachricht wurde am 03.06.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.