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Zwei neue Monde für Uranus
Mit selbstgebautem Teleskop zum Erfolg

Viele tausend Jahre hindurch konnten sich die Menschen bei der Beobachtung des gestirnten Himmels nur auf die Sehkraft ihrer Augen verlassen. Entsprechend groß war vor gut 400 Jahren das Erstaunen, dass das neu erfundene Fernrohr auch dunklere, zuvor unsichtbare Objekte zeigte.

Von Hermann-Michael Hahn | 24.10.2016
    Der Planet Uranus mit Miranda (links) und Ariel (rechts) sowie weiteren Monden
    Der Planet Uranus mit Miranda (links) und Ariel (rechts) sowie weiteren Monden (NASA)
    Seitdem waren neue Entdeckungen oft an den Einsatz neuer größerer Beobachtungsinstrumente gekoppelt. So auch heute vor 165 Jahren. Damals richtete der englische Astronom William Lassell ein neues, selbst gebautes Teleskop von 60 Zentimetern Öffnung auf den Planeten Uranus und fand zwei neue Monde. Uranus selbst war 1781 von Wilhelm Herschel mit einem selbst gebauten Fernrohr entdeckt worden.
    Sechs Jahre später sah Herschel auch die ersten beiden Uranusmonde, Titania und Oberon. Sie haben beide rund 1500 Kilometer Durchmesser und sind weiter von Uranus entfernt als der Erdmond von der Erde.
    William Lassell (1799-1880)
    William Lassell (1799-1880) (RAS)
    Ariel und Umbriel, wie die von Lassell gefundenen Monde genannt wurden, sind einige hundert Kilometer kleiner als Titania und Oberon. Außerdem bewegen sie sich deutlich näher an Uranus, so dass sie sehr viel schwieriger zu erkennen sind.
    Uranus selbst erscheint etwa 3000-mal heller als Ariel und überstrahlt diesen ebenso wie den noch schwächeren Umbriel.
    Doch William Lassell war ein guter Beobachter, wie er schon fünf Jahre vor seiner Entdeckung am Uranus bewiesen hatte. 1846 hatte er den größten Mond des Neptun gefunden - nur gut zwei Wochen, nachdem der Planet entdeckt worden war.