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Zweitwohnung in Berlin
Hofreiter räumt Steuerversäumnis ein

Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter hat jahrelang keine Steuern für seine Zweitwohnung in Berlin bezahlt. Auf sein Vergehen aufmerksam gemacht wurde der Politiker durch eine Zeitungsrecherche. Er reagierte zerknirscht.

Von Falk Steiner | 10.05.2014
    Der Fraktionsvorsitzende der Grünen, Anton Hofreiter
    Der Fraktionsvorsitzende der Grünen, Anton Hofreiter (Michael Reichel, dpa picture-alliance)
    Der Grünen-Fraktionsvorsitzende Hofreiter hat eingestanden, fast zehn Jahre lang keine Steuern für eine Zweitwohnung in Berlin gezahlt zu haben. Er habe versäumt, die 2005 angemietete Immobilie anzumelden, erklärte er in Berlin. Dies sei vor einigen Tagen nachgeholt worden. Die Steuern in Höhe von 2.475 Euro habe er nachgezahlt.
    Hofreiter betonte, er bedauere seinen Fehler und entschuldige sich dafür. Er sei "sehr zerknirscht", dass er die Anmeldung der Zweitwohnung damals "versäumt" habe. Erst eine Anfrage der "Bild"-Zeitung Anfang der Woche habe ihn auf den Fehler aufmerksam gemacht.
    Erledigt ist der Fall damit noch nicht: Bei Bundestagsabgeordneten werden die Ermittlungen in Steuersachen in der Regel von den Finanzämtern an die Staatsanwaltschaft Berlin übergeben.
    In Berlin müssen Bürger, die dort mit einem zusätzlichen Wohnsitz gemeldet sind, diese Steuer entrichten - das betrifft auch viele der 631 Bundestagsabgeordneten, nämlich alle, die nicht verpartnert oder verheiratet sind und eine Wohnung oder ein Zimmer in Berlin haben.
    Im Fall von Uli Hoeneß hatte Hofreiter betont, Steuerhinterziehung sei kein Kavaliersdelikt.

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