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Zwergplanet in Opposition
Pluto und die Ziele dahinter

Der Zwergplanet Pluto zeigt sich jetzt die ganze Nacht über am Himmel - allerdings ist er nur in großen Teleskopen zu sehen. Vor zwei Jahren hat die Raumsonde "New Horizons" Bilder von Pluto zur Erde gefunkt.

Von Dirk Lorenzen | 09.07.2017
    Bisher nur ein verwaschener Lichtfleck: Serienaufnahme des Kuiper-Gürtel-Objekts 2014 MU69 durch das Hubble-Weltraumteleskop
    Bisher nur ein verwaschener Lichtfleck: Serienaufnahme des Kuiper-Gürtel-Objekts 2014 MU69 durch das Hubble-Weltraumteleskop (NASA/ESA)
    Inzwischen hat die Sonde schon mehr als die Hälfte des Weges zum nächsten Ziel zurückgelegt: Am Neujahrstag 2019 soll "New Horizons" 2014 MU69 passieren. Über dieses Trans-Neptun-Objekt wissen die Forscher bisher nicht viel mehr als seine Bahn. Zudem erscheint es etwas rötlich - und sein Durchmesser dürfte bei rund vierzig Kilometern liegen. Dieser "Blindflug" ins reichlich Ungewisse bereitet dem Forscherteam einiges Unbehagen.
    Vielleicht lässt sich morgen etwas mehr über das neue Ziel der Sonde sagen: Denn 2014 MU69 wird genau vor einem schwachen Stern entlang laufen. Die Bedeckung dauert wenige Sekunden und ist nur vom Südpazifik aus zu sehen. Die Jumbojet-Sternwarte SOFIA soll dieses Ereignis aus fünfzehn Kilometern Höhe verfolgen.
    Wie groß ist MU69?
    Gelingen die Messungen, so ließe sich die Größe des Objekts genau bestimmen. Womöglich verraten sich auch Monde oder Ringe, die eine Kollisionsgefahr für die Raumsonde darstellen könnten.
    Morgen in einer Woche kommt es zu einer weiteren Bedeckung. An der Beobachtung im Süden Südamerikas beteiligen sich viele ambitionierte Amateure. Die Bedeckungsdaten sollen helfen, "New Horizons" sicher am eisigen Objekt vorbei zu lotsen – und zugleich die unbekannte Welt beim Vorbeiflug optimal zu beobachten.