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Zwölf Millionen Euro für Reformen

In den vergangenen sieben Jahren hat die Volkswagenstiftung Reformprojekte an zehn Hochschulen in Deutschland mit insgesamt 12 Millionen Euro unterstützt. An der Uni Dortmund zogen die Beteiligten in dieser Woche Bilanz - auf dem Workshop ''Leistungsfähigkeit durch Eigenverantwortung''.

20.09.2002
    Die einzelnen Hochschulen haben die Unterstützung in ganz unterschiedliche Reformvorhaben investiert. Die Uni Dortmund etwa setzte ein Projekt "Geschlechtergerechtigkeit als Reformstrategie" in Gang, in dem eine wirkliche Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern in allen Bereichen erreicht werden soll. Die Humboldt-Universität in Berlin nahm sich die Leitungs- und Entscheidungsebene vor und modernisierte das Management. Die unterschiedlichen Ansätze der zehn Hochschulen erhielten auf dem Workshop viel Anerkennung, sorgten zum Teil auch für großes Staunen über das, was in Deutschland möglich sein kann. Doch beim Blick über die Grenze in die Schweiz wurde auch deutlich, dass noch viel mehr mögliche wäre. Denn die Universität St. Gallen stellte ihre umfassenden Reformen vor, die der Rektor Professor Peter Gomez nach seiner Wahl vor zwei Jahren wie vorher angekündigt umgesetzt hat und noch umsetzen will. Gomez stellte - für Deutschland fast unvorstellbar - die Lehre, und nicht die Forschung an die erste Stelle im Leitbild der Hochschule. Er führte ein verpflichtendes Studium Fundamentale ein, das in einem Jahr vor dem eigentlichen Studium absolviert wird. Die Studierenden selbst sind in alle Entscheidungsprozesse der Uni teilweise als gleichberechtigte Stimmen mit eingebunden. Sascha Spoun vom Reform-Ausschuss der Universität St. Gallen will mit den Reformen auch zurück zur ursprünglichen Idee der Universität: "Die ist in den letzten Jahrzehnten verloren gegangen. Viel von dem, was wir tun, sind nur gute Universitätstraditionen wiederbelebt und zeitgerecht interpretiert. Es ist aber revolutionär."

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