Die Prinzessin auf der Erbse

Von Sabine Fringes · 18.08.2013
Vor Schmerz habe sie die ganze Nacht kein Auge zugetan und am ganzen Körper trage sie blaue Flecken, klagt die Prinzessin. Und das alles wegen einer kleinen Erbse, welche unter der luxuriösen Ruhestätte von zwanzig Matratzen und ebenso vielen Daunendecken verborgen war.
Was im Märchen des selbst überaus empfindlichen Dichters Hans Christian Andersen der Beweis für die Echtheit der Prinzessin - ist ins Leben übertragen ein typischer Fall von Hochsensibilität.

Unter diesem Stichwort fasste zumindest die amerikanische Psychologin Elaine Aron Mitte der 90er-Jahre erstmals eine Reihe von typischen Charaktereigenschaften zusammen. Hochsensible Menschen nehmen demnach ihre Umwelt intensiver wahr als andere und sind damit zugleich auch schneller überwältigt und erschöpft: Von Klängen und Geräuschen, Farben und Gerüchen oder den Stimmungen ihrer Mitmenschen. Je nach Ausprägung kann diese Feinfühligkeit als Last oder als kreative Gabe empfunden werden.


Regie: Thomas Wolfertz
DLF 2013