Hörspiel

Ein anderer K.

Von Günter Kunert · 06.03.2004
Erzähler Heiner Schmidt
Kleist Ralf Schermuly
Henriette Anne-Marie Kuster
Riebisch Helmut Ahner
Frau Riebisch Eva Brumby
Hardenberg Dieter Borsche
u.v.a.

Regie: Hans Rosenhauer
NDR 1976

Erstsendung: 23.03.1977
Dauer: 54’20"

Mit Hilfe von dokumentarischen und fiktiven, aber wahrscheinlichen Aussagen rekonstruiert Kunert den "Fall Kleist": Sein Freitod (1811) alarmiert die preußische Staatsgewalt, denn sie sieht in ihm eine subversive Kritik an der "Kollaboration" mit den Franzosen. Deshalb versucht Hardenberg, Kleist eine unglückliche Liebesaffäre anzudichten, und als das misslingt, ihn für wahnsinnig zu erklären. Aber der Defraudant Grollhammer, das Werkzeug des Ministers, erliegt am Ende der verführerischen Aura des Toten und begeht seinerseits Selbstmord.

Anschließend: Mit der Zeit ein Feuer

Dürer Fred Düren
Pirkheimer Wolf Kaiser
Scheurl Wolfgang Greese
Oslander Hilmar Thate
Erzähler Norbert Christian
u.a.

Regie: Wolfgang Schonendorf
Rundfunk der DDR 1971

Erstsendung: 19.05.1971
Dauer: ca. 60’

Ebenso wie im Kleist-Hörspiel betreibt Kunert Geschichtsbetrachtung »von unten«. Im Januar 1505, kurz vor Ausbruch des Bauernkrieges, findet in Nürnberg ein Gerichtsverfahren gegen drei junge Männer statt, das in die Geschichte eingegangen ist als der "Prozess gegen die drei gottlosen Maler". Die Anklage lautet auf Ketzerei, Missachtung der Obrigkeit und Verbreitung der Müntzerischen Lehre. Die drei sind Schüler des Nürnberger Meisters Albrecht Dürer. Der Autor hat Briefe, Tagebücher, Aufzeichnungen und Aktennotizen studiert und befragt. Daraus setzt sich eine Chronik des letzten Lebensabschnitts Dürers zusammen.