Literatur

"Sie liebte ihr Gewerbe als Liebesspenderin"

Der Autor und Nobelpreisträger Mario Vargas Llosa
Der Autor und Nobelpreisträger Mario Vargas Llosa © AFP / Jewel Samad
Von Karl-Ludolf Hübener · 17.10.2014
"Vielleicht ist es wahr, dass das grüne Haus Unheil brachte, sagten die Alten und leckten sich die Lippen. Aber wie herrlich es in der verdammten Bude war!"
"Das grüne Haus" ist ein in dem gleichnamigen Roman von Mario Vargas Llosa erschaffenes Bordell. Der Nobelpreisträger ist nicht der einzige lateinamerikanische Autor, der Prostituierte und Bordelle literarisiert und den Liebesdienerinnen Lust bei der Arbeit angedichtet hat. Bordell und Literatur hätten das Bild beeinflusst, das Männer sich von den Frauen machen, meint der chilenische Schriftsteller Antonio Skármeta.
Doch auch auf dem Kontinent der süßen Lasterhöhlen hat sich längst ein anderes Frauenbild durchgesetzt. Feministinnen haben Frauenrechte erkämpft und den Machismo zurückgedrängt. Prostituierte sind gewerkschaftlich organisiert, Zwangsprostitution und Frauenhandel werden angeprangert und verfolgt. Und auch in der jüngeren Literatur taucht das idealisierte Hurenhaus allenfalls noch als Reminiszenz auf.
Produktion: DLF 2014
Das Manuskript zum Nachlesen: