Mutismus

"Die Sprache hat mich wiedergeboren"

Der Schriftsteller Hanns-Josef Ortheil
Der Schriftsteller Hanns-Josef Ortheil © Lotta Ortheil
Von Burkhard Reinartz · 29.05.2015
Noch mit sieben Jahren sprach Hanns-Josef Ortheil kein einziges Wort. Die Diagnose lautete damals: autistische Ich-Versenkung. Heute spricht man von Mutismus, wenn Kinder jahrelang schweigen. Ortheils Mutter, durch den Tod von vier Söhnen traumatisiert, schwieg in dessen Kindheit ebenfalls.
Inzwischen hat Hanns-Josef Ortheil 24 Romane veröffentlicht, etliche Literaturpreise erhalten und eine Professur für Literarisches Schreiben.
"Das Feature" zeichnet den Weg vom sprach- und schreibfernen "Idioten" zum besessenen Literaten nach. Wie lernt jemand sprechen, mit dem als Kind nicht gesprochen wurde? Schon als Kind war Ortheil ein begnadeter Pianist. Welche Rolle spielt die Musik bei der Wiedergeburt in die Sprache? Und: Wie wirken sich Ortheils frühe Erfahrungen heute auf sein Schreiben aus?
Produktion: DLF 2015