Jack Black wird 50

Klein, korpulent und komisch

05:44 Minuten
Jack Black singt und springt mit wehenden Haaren auf der Bühne.
Jack Black mit vollem Körpereinsatz bei einem Auftritt in Las Vegas © Getty Images/ Ethan Miller
Von Juliane Reil · 28.08.2019
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In seinen Rollen weigert er sich, Stevie Wonder zu verkaufen, und legt sich mit King Kong an: Jack Black ist als Schauspieler, Musiker und Comedian erfolgreich - eine seltene Kombination. Vor 50 Jahren wurde er geboren.
In dem Film "School of Rock" von 2003 spielt Jack Black Dewey Finn, einen erfolglosen Gitarristen und Aushilfslehrer, der mit einer Grundschulklasse eine Rock’n’Roll-Band gründet. Die Rolle des chaotischen, energiegeladenen Rock-Anarchisten war dem charismatischen Kalifornier mit der expressiven Mimik wie auf den Leib geschnitten. Für diese Performance war er sogar als bester männlicher Schauspieler für den Golden Globe nominiert.
Von Anfang an entsprach der Mann, der mit vollem Namen Jack Jacob Black heißt, nicht dem angepassten Image eines Hollywood-Schönlings. Klein, korpulent, komisch – war er eher der Typ für die abseitigen, nerdigen Charaktere. Als schlechtgelaunter Giftzwerg und Musik-Aficionado in einem Plattenladen hatte er in der Verfilmung von Nick Hornbys "High Fidelity" im Jahr 2000 seinen Durchbruch - und war der heimliche Star des Films.
Legendär ist die Szene, als er einem Kunden den Kauf der Stevie Wonder-Single "I Just Call to Say I Love You" kategorisch verweigert.

Viel Schrott produziert

Jack Black brilliert in den Nebenrollen und verpasst in dieser Funktion – die im Amerikanischen treffender "Supporting Act" heißt – vielen der Filme, in denen er mitgewirkt hat, die entscheidende Würze. Schnell wurde er jedoch auf die spleenigen Typen und die Rolle des "Klassenclowns" festgelegt. Wenn er Hauptrollen spielte, waren die Drehbücher meistens schlecht.
Auf diese Weise hat der Kalifornier auch viel Schrott produziert. Zum Beispiel mit einem Film wie "Schwer verliebt": An der Seite von Gwyneth Paltrow spielt er einen Mann, der - blind vor Liebe - in eine übergewichtige Frau vernarrt ist.

Jack Black sieht sich als Entertainer

Eigentlich hat der Schauspieler aber auch noch eine andere Leidenschaft: die Musik. Zusammen mit seinem langjährigen Freund aus College-Tagen, dem Schauspieler Kyle Gass, bildet er seit 1994 das Hardrock-Trash-Duo "Tenacious D".
Das Projekt ist einerseits eine Parodie auf Hardrock und Metal, aber zugleich die ultimative Liebeserklärung an beide Genres. Die Übertreibung bestimmter Gesten und das Spiel mit Rockklischees stehen im Vordergrund. Einige der Songs sind mittlerweile kultverdächtig, wie etwa "Tribute".

Auf Youtube spielt er Computerspiele

Die neueste Band von Jack Black heißt "Jack Gray" – ein Zusammenschluss mit dem ehemaligen White-Stripes-Mitglied Jack White. Aber auch darüber hinaus gibt es eine starke Verbindung von Black zur Popkultur. Seit 2018 hat er einen YouTube-Kanal, auf dem er sich hauptsächlich mit Computerspielen beschäftigt.
In Musikvideos von Popkünstlern wie Foo Fighters, Beck oder den Gorillaz trat er auf. 2000 moderierte er die MTV Music Awards. Auf die Frage eines Moderators im britischen Fernsehen, ob er sich eher als Schauspieler oder Musiker sehen würde, sagte Black, er sähe sich als Entertainer.

Einzigartige Mischung macht ihn zum Original

Die Kombination aus Musik - auf diesem Niveau, mit der Nähe zum Pop - und Comedy ist ziemlich selten. Das macht Jack Black zu einem Original. In Deutschland gibt es keinen Entertainer, der tatsächlich etwas Ähnliches wie er macht, und auch nicht in seiner Heimat, den USA. Dort engagiert sich Black auch immer wieder politisch und setzt sich zum Beispiel zur Rettung der Umwelt ein.
2012 unterstützte er Obamas Kampagne zur Wiederwahl. Als der Schauspieler und Musiker im letzten Jahr ein Stern auf dem berühmten Walk of Fame bekam, sagte er in seiner Dankesrede: Er liebe alle, mit einer Ausnahme - Donald Trump, der sei ein "piece of shit".
Mit 50 kann sich Jack Black so eine Aussage leisten. Der Vater von zwei Söhnen, die 11 und 14 Jahre alt sind, hat es geschafft, sich seine ganz eigene Nische in der amerikanischen Unterhaltungskultur zu schaffen.
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