Adventskalender: 24. Dezember 2016

"Der Perser" von Alexander Ilitschewski

Von Jörg Plath · 24.12.2016
Intensiv, bildgewaltig und mitreißend - Alexander Ilitschewskis "Perser" erzählt die Geschichte zweier Überzeugungstäter, die eigentlich nur etwas Gutes tun wollen, doch dann plötzlich an einer Art Umwelt-Schlacht teilnehmen.
Alexander Ilitschewskis "Der Perser" erzählt von der Rückkehr eines Geologen im Ölgeschäft in seine Heimat Aserbaidschan. Ilya ist durch die Welt gereist, seine Frau hat ihn verlassen. Nun sucht er Halt und findet ihn im Jugendfreund Haşem. Der sufistische Gläubige und Poet rettet die Tiere in einem Naturschutzgebiet nahe Baku vor der Jagdlust von Scheichs. In Ilya und Haşem treffen Wissenschaft und Poesie, Technik und Natur, Materie und Spiritualität aufeinander – gerahmt von einem Füllhorn an Geschichten aus einem Baku, das sich auch dank Nobel und Rothschild seit mehr als 100 Jahren im Ölrausch befindet. "Der Perser", ungemein intensiv, bildgewaltig und mitreißend erzählt, ist ein gewaltiger Ölfluss ohne Ufer.

Alexander Ilitschewski, Der Perser
Aus dem Russischen von Andreas Tretner
Suhrkamp, Berlin 2016, 750 Seiten, 36 Euro