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Handball
Keine Live-Töne von der WM in Doha

Erstmals in der Geschichte der Handball-Weltmeisterschaften werden bei der WM 2015 in Doha keine Live-Bilder in ARD und ZDF zu sehen sein. Im ARD-Hörfunk wird es, ebenfalls erstmalig, keine Live-Reportagen vom Weltturnier geben.

Von Erik Eggers | 18.12.2014
    Leon Kalin, Mitorganisator der Handball-Weltmeisterschaft in Katar 2015 von der Internationalen Handball-Föderation (IHF), hält ein Los mit dem Namen von Katar bei der Ziehung der Spielpaarungen hoch.
    In Deutschland wird es keine Live-Übertragung der Handball-WM geben. (afp / Karim Jaafar)
    Bekanntlich waren die Verhandlungen über die TV-Rechte an der sogenannten Overspill-Problematik gescheitert, also daran, dass Satellitenbilder für ARD und ZDF auch in anderen Ländern zu empfangen sind. Für den Hörfunk lagen nun die Preisvorstellungen zwischen dem Rechteinhaber BeIn Sports und der Europäischen Rundfunkunion (EBU) zu weit auseinander. Damit werden keine Live-Berichte von den 24. Weltmeisterschaften, die am 15. Januar in Doha beginnen, in ARD-Hörfunksendern zu hören sein. Die Berichterstattung wird sich auf Vorberichte und Nachberichte beschränken.
    Auch in anderen europäischen Ländern hat Bein Sports, die Sporttochter des katarischen Staatssenders Al Djazeera, hohe Preise aufgerufen. Von öffentlich-rechtlichen Hörfunksendern in Frankreich forderte die Rechtehändler eine Lizenzgebühr in Höhe von 50.000 Euro, außerdem Produktionskosten in Höhe von 13.000 Euro pro Spiel. Diese Forderungen übersteigen die bisherigen Kurse um ein Vielfaches; als Produktionskosten werden üblicherweise rund 800 Euro veranschlagt. Im Land des Handball-Olympiasiegers wird es daher, so der Stand der Dinge, ebenfalls keine Live-Berichte bei öffentlich-rechtlichen Sendern geben. Eine audiofreie WM droht zudem in Spanien, dem Land des Titelverteidigers.