Duzen oder Siezen
Gibt es die Diskussion nur in Deutschland?
Woher kommt es eigentlich, das „Du" und das „Sie"?
Kommunikative Muster
Gibt es die Diskussion auch in der Schweiz und Österreich?
Duzen und Siezen
Auch ein Thema im nicht-deutschsprachigen Raum?
Am Mikrofon: Kathrin Kühn
Es ist eine Diskussion, die bis in unsere Redaktionen im Deutschlandfunk reicht: Wen duzen, wen siezen wir, und was, wenn sich bisherige Gepflogenheiten ändern? Dann erreicht uns auch Kritik von Hörerinnen und Hörern, etwa diese: „Weil mich als erwachsener Hörer diese jugendliche Ranschmeiße in Diktion und Ton total nervt."
In Deutschland gibt es schon seit längerem einen Trend zu weniger „Sie" und mehr „Du", inklusive so mancher Diskussion. Denn Sprache spiegelt auch gesellschaftlichen Wandel. Und mit diesem Wandel stehen wir nicht alleine da. Ein Forschungsprojekt zum deutschsprachigen Raum zeigt: Ähnliches passiert auch in Österreich und in der Schweiz. So gibt es in der Schweiz Diskussionen, wenn in Skigebieten in Hotels oder Cafés das Personal angehalten wird, seine Kunden zu duzen. Und Linguistik-Professor Horst Simon von der FU Berlin berichtet von ähnlichen Entwicklungen hin zum Informelleren im Japanischen, Polnischen oder auch Englischen - obwohl Englisch keine „TV-Sprache" - in Anlehnung an das Französische eine Sprache mit „tu" und „vous" - ist wie das Deutsche.