15. März 2024
Die Wirtschaftspresseschau

Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG schreibt zum angekündigten TikTok-Verbot in den USA:

15.03.2024
Im Vordergrund ist ein Handy mit Tik-Tok-Logo auf dem Bildschirm. Im Hintergrund sieht man die US-amerikanische Flagge.
Verkauf oder Verbot: Die USA zwingen den TikTok-Eigner Bytedance zum Handeln. (IMAGO / Sven Simon / IMAGO / Frank Hoermann)
"Die Vereinigten Staaten haben die Eigenart, plumpen Protektionismus mit nationalen Sicherheitsinteressen zu begründen. Die Einfuhrzölle und Quoten auf Stahl und Aluminium selbst aus dem befreundeten Europa sind ein echtes, kostspieliges Ärgernis. Bei Tiktok liegen die Dinge allerdings anders. Niemand sollte darauf vertrauen, dass Pekings Staatsapparat die Finger von dem mächtigen sozialen Medium lässt, das weltweit eine Milliarde Nutzer hat. Es gibt ein Leben ohne Tiktok. Das zeigt Indien, wo nach dem Verbot weniger bedrohliche Medien in die Bresche sprangen."
"Kein Kuschelkurs mehr",
überschreibt das HANDELSBLATT seinen Kommentar zu den gekürzten Bonuszahlungen für den Vorstand der Deutschen Bank:
"Nach einem Jahr Postbank-Chaos hat der Aufsichtsrat der Deutschen Bank die verantwortlichen Vorstände des Instituts auf die denkbar öffentlichste Art und Weise zur Rechenschaft gezogen: Eine Tabelle im Geschäftsbericht legt auf den Euro genau offen, wer aus Sicht des Kontrollgremiums welchen Anteil an der missratenen Migration der Postbank-Daten auf die Systeme der Deutschen Bank hatte. Doch wichtiger als die finanziellen 'Peanuts' ist die Transparenz, mit der der Aufsichtsrat die verantwortlichen Vorstände zur Rechenschaft zieht. Das ist gut so. Denn so viel öffentliche Rechenschaft war bei der Deutschen Bank in der Vergangenheit selten."
Die NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG befasst sich mit den steigenden Kursen bei Rüstungsaktien:
"Wer als Anleger von dieser Entwicklung profitieren möchte, steht vor der Frage: Ist es mit dem Gewissen zu vereinbaren, in Kriegszeiten Aktien solcher Unternehmen zu kaufen? Oder macht sich, wer in Rüstung investiert, zum Komplizen von Elend und Zerstörung? Die Zauberworte heißen Abschreckung und Verteidigung. Und es ist ja auch richtig: Zum Schutz liberaler Demokratien gehört auch eine gewisse abschreckende Wehrhaftigkeit. So bleibt letztlich die Frage: Wann ist Profit moralisch gut, wann ist Profit moralisch schlecht? Die Antwort darauf kann Anlegern niemand abnehmen."
Die SÜDWEST PRESSE aus Ulm kritisiert die Pläne von Gesundheitsminister Lauterbach, so genannte Gesundheitskioske einzurichten:
"Dass der Effekt umstritten ist, zeigt sich daran, dass sich mehrere Krankenkassen aus dem Pilotprojekt zurückgezogen haben. Die Ärzte beklagen, dass hier Doppelstrukturen entstehen sollen, für die sowieso knappe Pflegekräfte eingesetzt werden müssten. Und die Krankenkassen glauben nicht an die 400.000 Euro im Jahr, die ein Kiosk laut Lauterbach kosten soll – sondern an mindestens das Doppelte. Lauterbach will hier Veränderungen auf Kosten anderer durchdrücken, was den Trend zu Beitragssteigerungen für Arbeitnehmer und Arbeitgeber noch verstärken dürfte."