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Jährliche Tagung des Legal Subcommittee
Die UNO und der Weltraum

In Wien befindet sich das Büro für Weltraumangelegenheiten der Vereinten Nationen. Es soll die friedliche Nutzung des Weltraums fördern und die Zusammenarbeit im All stärken.

Von Dirk Lorenzen | 23.03.2017
    Das Weltall ist heute, fast 14 Milliarden Jahre nach dem Urknall, voller Galaxien
    Das Weltall ist heute, fast 14 Milliarden Jahre nach dem Urknall, voller Galaxien (NASA/ESA)
    In den kommenden zwei Wochen tagt der juristische Unterausschuss. Er überwacht unter anderem die Einhaltung des Weltraumvertrages, der den rechtlichen Rahmen für alle Aktivitäten im All setzt.
    Zugleich ermittelt der Ausschuss, wo es weiteren rechtlichen Handlungsbedarf gibt. Das kann etwas vermeintlich Banales wie die einheitliche Benennung etwa von Satelliten und anderen künstlichen Objekten in der Erdumlaufbahn betreffen.
    Aber es geht auch darum, wie ein sicherer Betrieb zahlreicher Satelliten in der niedrigen Erdumlaufbahn zu gewährleisten ist, wie einzelne Staaten bei Kollisionen im All oder Abstürzen von Satelliten auf die Erde haften oder ob sich Rohstoffe auf dem Mond und auf Asteroiden kommerziell nutzen lassen.
    Der Mond mit voll beleuchteter Rückseite vor der Erde
    Der Mond mit voll beleuchteter Rückseite vor der Erde. (NASA)
    Einmal im Jahr kommen die Weltraumjuristen aus den Mitgliedsstaaten zusammen. Lange Zeit galt diese Arbeit mehr als theoretische Spielerei. Doch mit der immer stärkeren kommerziellen Nutzung des Weltraums rücken auch rechtliche Fragen in den Vordergrund.
    Denn viele Staaten haben noch gar kein nationales Weltraumrecht, auch Deutschland gehört dazu. Was mit Müll auf der Erde zu tun ist, ist meist bis ins letzte Detail geregelt – für den Umgang mit Weltraummüll aber gibt es noch keine klaren Regelungen, obwohl Satellitentrümmer immensen Schaden anrichten können.
    Wieder einmal werden die Juristen die UNO-Staaten bitten, ihre rechtlichen Regelungen der modernen Raumfahrt anzupassen.