Rechte Oppositionsparteien in dem südamerikanischen Land hatten den Punkt auf die Tagesordnung gesetzt. Mehrere Parlamentarier protestierten gegen die Verlesung. Sie skandierten "Mörder" und hielten Bilder von Opfern der Militärdiktatur hoch. Bei dem Dokument handelte es sich um eine Erklärung vom 22. August 1973. Das damalige Parlament hatte darin der linken Regierung von Präsident Allende Verfassungsbruch vorgeworfen und ihr das Misstrauen ausgesprochen. Drei Wochen später wurde das Misstrauensvotum zur Rechtfertigung des Militärputschs unter General Pinochet herangezogen.
Während der Pinochet-Herrschaft in Chile bis 1990 wurden mehr als 40.000 Regimegegner gefoltert oder getötet. Kritiker bemängeln, dass zahlreiche Täter nie zur Rechenschaft gezogen wurden.
Diese Nachricht wurde am 22.08.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.