Warum flossen während der Prohibition Ströme von Whiskey? Warum wird man trotz strenger Verbote der Drogen nicht Herr? Warum lässt sich die Mafia trotz aller Erfolge von Polizei und Justiz nicht ausrotten? Die Antwort ist immer die Gleiche: Es liegt am Bedarf, es herrscht Nachfrage.
Nach der Mafia? Wie viele Bosse hat die Polizei in den letzten Jahren festgenommen. Also alles paletti? Cosa Nostra ausgerottet, Palermo, Sizilien ein Paradies an Legalität? Und weil alles so glatt gelaufen ist geht es jetzt auch der Camorra und der berüchtigten Ndrangheta an den Kragen? Schön wärs. Vielleicht ... . wenn in Süditalien die Arbeitslosigkeit von locker 25 Prozent drastisch sinken würde. Wenn bei den nächsten Wahlen unerschrockene Politiker mit blütenweißer Weste die alte Politikerkaste ablösen würden. Wenn die Justiz reformiert würde und die Bürger wieder neues Vertrauen in den Staat fassen könnten, wenn, ja wenn ... .
Niemand glaubt an solche Wunder und deshalb wird der Mafia mal der eine oder andere Arm abgeschlagen, aber der Gnadenstoss ist das noch lange nicht. Denn die Mafia folgt den Gesetzen des Marktes. Gerade weil der Staat in Süditalien nicht wirklich funktioniert, konnte sich die Mafia breitmachen. Sie kümmert sich um all das, was die öffentliche Hand vernachlässigt. Wer, wenn nicht der Stadtviertelboss, besorgt dem Nachwuchs hie und da Arbeit, sei es auch nur um Drogen zu verteilen oder Schutzgeld einzutreiben. Wer, wenn nicht der Clan ernährt die Kinder, deren Väter immer wieder ins Kittchen kommen. Wer wenn nicht Cosa Nostra sorgt für die casa nostra, ein Dach über dem Kopf, wenn sich Nachwuchs einstellt und Sozialwohnungen weit und breit nicht zu finden sind?
Das sind unverzichtbare Serviceleistungen der Mafia für arme Leute. Aber natürlich gibt's auch eine für die Reichen. Die wird gesteuert von Ärzten, Rechtsanwälten und Notaren, die zusammen mit korrupten Politikern gemeinsame Sache machen, um Milliarden öffentlicher Gelder in die eigene Tasche zu wirtschaften. Wie man sieht: es herrscht reger Bedarf an Mafia. Und solange der vorhanden ist, wird's auch - trotz vieler Polizeierfolge - die ehrenwerte Gesellschaft geben.
Nach der Mafia? Wie viele Bosse hat die Polizei in den letzten Jahren festgenommen. Also alles paletti? Cosa Nostra ausgerottet, Palermo, Sizilien ein Paradies an Legalität? Und weil alles so glatt gelaufen ist geht es jetzt auch der Camorra und der berüchtigten Ndrangheta an den Kragen? Schön wärs. Vielleicht ... . wenn in Süditalien die Arbeitslosigkeit von locker 25 Prozent drastisch sinken würde. Wenn bei den nächsten Wahlen unerschrockene Politiker mit blütenweißer Weste die alte Politikerkaste ablösen würden. Wenn die Justiz reformiert würde und die Bürger wieder neues Vertrauen in den Staat fassen könnten, wenn, ja wenn ... .
Niemand glaubt an solche Wunder und deshalb wird der Mafia mal der eine oder andere Arm abgeschlagen, aber der Gnadenstoss ist das noch lange nicht. Denn die Mafia folgt den Gesetzen des Marktes. Gerade weil der Staat in Süditalien nicht wirklich funktioniert, konnte sich die Mafia breitmachen. Sie kümmert sich um all das, was die öffentliche Hand vernachlässigt. Wer, wenn nicht der Stadtviertelboss, besorgt dem Nachwuchs hie und da Arbeit, sei es auch nur um Drogen zu verteilen oder Schutzgeld einzutreiben. Wer, wenn nicht der Clan ernährt die Kinder, deren Väter immer wieder ins Kittchen kommen. Wer wenn nicht Cosa Nostra sorgt für die casa nostra, ein Dach über dem Kopf, wenn sich Nachwuchs einstellt und Sozialwohnungen weit und breit nicht zu finden sind?
Das sind unverzichtbare Serviceleistungen der Mafia für arme Leute. Aber natürlich gibt's auch eine für die Reichen. Die wird gesteuert von Ärzten, Rechtsanwälten und Notaren, die zusammen mit korrupten Politikern gemeinsame Sache machen, um Milliarden öffentlicher Gelder in die eigene Tasche zu wirtschaften. Wie man sieht: es herrscht reger Bedarf an Mafia. Und solange der vorhanden ist, wird's auch - trotz vieler Polizeierfolge - die ehrenwerte Gesellschaft geben.