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Millionenfacher Datenklau
BSI schaltet Sicherheitscheck frei

Nach dem neuesten Diebstahl von Millionen Mail-Adressen samt Passwörtern schaltet das BSI einen weiteren Sicherheitstest frei. Das Prozedere erinnert an den Datenklau vor wenigen Monaten. Damals war die Seite unter dem großen Ansturm in die Knie gegangen.

07.04.2014
    In die Eingabemaske der Sonder-Webseite des BSI wird eine E-Mail-Adresse eingegeben, um zu prüfen, ob sie gekapert wurde.
    Das BSI hat eine Sonderseite für einen Sicherheitstest eingerichtet. (dpa picture alliance / Armin Weigel)
    Nach dem jüngsten Datendiebstahl von 18 Millionen Mail-Adressen samt Passwörtern werden seit heute die Betroffenen informiert. Die großen E-Mail-Anbieter Deutsche Telekom, Freenet, gmx.de, Kabel Deutschland, Vodafone und web.de kontaktieren ihre Kunden direkt, wie das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) mitteilte. Das BSI habe den Unternehmen dafür die entsprechenden Adressen zur Verfügung gestellt.
    Millionen Betroffene
    Damit seien 70 Prozent der Betroffenen abgedeckt. Den verbleibenden Nutzern, die einen Mail-Zugang bei einem anderen Dienstleister haben, rät die Behörde, auf einer eigens dazu eingerichtete Internetseite zu prüfen, ob ihre Adressen unter den gestohlenen Daten seien. Es sei davon auszugehen, dass sich im Datenbestand auch Zugangsdaten für Online-Shops, Foren und Soziale Netzwerke befinden.
    Die Staatsanwaltschaft Verden war im Zuge von Ermittlungsverfahren auf den Datendiebstahl gestoßen. Die Ermittler gehen davon aus, dass drei Millionen Nutzer aus Deutschland betroffen sind. Vermutlich seien die Daten aus verschiedenen Quellen zusammengetragen worden, unter anderem auch über mit Schadsoftware infizierte Rechner von Privatnutzern, hieß es. Die Adressen sollen bereits aktiv zum Versenden von Spam missbraucht werden. Das BSI rät Betroffenen, ihren Rechner zu bereinigen und die Passwörter zu ändern.
    BSI in der Kritik
    Bei dem vergangenen Datendiebstahl im Januar wurde Kritik am Vorgehen des BSI laut. Damals waren E-Mail-Adressen und Passwörter von insgesamt rund 16 Millionen Nutzer gehackt worden. Davon stammten acht Millionen allein aus Deutschland. Die Behörde hatte allerdings schon Wochen vorher von den Vorfällen gewusst und die Betroffenen im Unklaren gelassen. Das BSI erklärte damals, dass man sich auf die große Zahl von Anfragen habe vorbereiten müssen. Tatsächlich war die Internetseite unter dem großen Ansturm zeitweise zusammengebrochen.
    (fwa/bor)