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Ukraine-Krise
Russland im UNO-Sicherheitsrat isoliert

Eine friedliche Lösung des Konflikts in der Ostukraine ist nicht in Sicht. Auch im UNO-Sicherheitsrat sind die Fronten zwischen dem Westen und Russland verhärtet. Selbst China rückt langsam vom Verbündeten Russland ab. Das Ultimatum an die Separatisten ist inzwischen abgelaufen.

14.04.2014
    Der UNO-Sicherheitsrat hat in einer Dringlichkeitssitzung keine Annäherung im Ukraine-Konflikt erzielen können. Die UNO-Botschafter der Ukraine und Russlands warfen sich in New York gegenseitig vor, für die Eskalation im Osten der Ukraine verantwortlich zu sein.
    Russlands Vertreter Witali Tschurkin warnte die Regierung in Kiew erneut vor einer gewaltsamen Niederschlagung der separatistischen Bestrebungen in mehreren grenznahen Städten. "Die Dinge könnten einen nicht mehr umkehrbaren Schwenk zum Schlechteren nehmen", sagte Tschurkin.
    "Falschinformationen, Einschüchterung und Aggression"
    Die amerikanische UNO-Botschafterin Samantha Power bekräftigte den Vorwurf an die russische Regierung, hinter der Abspaltungsbewegung in der Ukraine zu stehen. Die Ereignisse seien "in und von Russland geschrieben und choreographiert worden", sagte Power. Der britische UNO-Botschafter Mark Lyall Grant sagte, Russland versuche, den Menschen in der Ukraine seinen Willen aufzuzwingen - durch "Falschinformationen, Einschüchterung und Aggression".
    Sein französischer Kollege Gérard Araud sagte mit Blick auf die Annexion der Krim durch Russland, das Szenario in der Ostukraine erinnere an die Ereignisse auf der Schwarzmeerhalbinsel Krim vor einem Monat. Selbst vom traditionellen Verbündeten China erhielt Russland keine Unterstützung. Der chinesische Vertreter im Sicherheitsrat appellierte lediglich an alle Seiten, Zurückhaltung zu üben.
    Treffen der EU-Außenminister
    Heute treffen sich die 28 EU-Außenminister in Luxemburg, um über Hilfen für die Ukraine und das künftige Verhältnis zwischen der EU und Russland zu beraten. Bei einem "Anti-Terror-Einsatz" gegen prorussische Separatisten in der Stadt Slawjansk waren gestern nach Regierungsangaben mehrere Menschen getötet und verletzt worden. "Es herrscht jetzt eine hohe Anspannung in der Region", berichtete Korrespondentin Sabine Adler am Morgen.
    Die Regierung in Kiew hat den pro-russischen Separatisten ein Ultimatum bis heute Morgen gestellt, die von ihnen besetzten Gebäude zu räumen und die Waffen abzugeben. Die Frist ist inzwischen abgelaufen. Bislang gibt es kein Anzeichen, dass sie die Gebäude freiwillig verlassen.
    (fwa/bn)