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25 Jahre nach dem Mauerfall
Was ist aus den Bildungsideen des Runden Tisches der DDR geworden?

25 Jahre nach dem Mauerfall sind die Menschen in Ostdeutschland zufrieden mit der Wiedervereinigung - außer wenn es um die Bildung geht. Laut einer aktuellen Umfrage findet die große Mehrheit das DDR-Schulsystem nach wie vor besser.

Moderation: Grit Thümmel |
    Eine DDR-Fahne und eine Deutschland-Flagge wehen an einem Fahnenmast in der Kleingartenanlage "Samtenser Frühling" in Samtens auf der Ostseeinsel Rügen.
    Viele aktive Bürgerrechtsgruppen der DDR wollten die Stärken beider Schulsysteme in Ost und West vereinen. (dpa / picture alliance / Stefan Sauer)
    Tatsächlich gab es im demokratischen Aufbruch von 1989 gerade im Schulbereich viele aktive Bürgerrechtsgruppen der DDR, die sich für einen dritten Weg in der Bildung einsetzten - und die Stärken beider Schulsysteme in Ost und West vereinen wollten. Am Zentralen Runden Tisch der DDR, aber auch in zahlreichen regionalen Arbeitsgruppen, formulierten Sie Visionen für Bildung in einem freien, demokratischen Staat - etwa die Chancengleichheit unabhängig vom Elternhaus, das längere gemeinsame Lernen, die Inklusion von Menschen mit Behinderung. Doch wenige Monate später schloss sich die DDR der BRD und damit auch ihrem Bildungssystem an - und viele Ideen blieben auf der Strecke.
    Mit Blick auf den Jahrestag der Deutschen Einheit und das anstehende 25-jährige Jubiläum des Mauerfalls fragt PISAplus: Welche Ideen für Bildung hatten die damaligen Teilnehmer des Runden Tisches Bildung? Welche Vorstellung von einem Dritten Weg für Bildung hatten Sie? Was ist daraus geworden? Was können wir heute noch von ihren Ideen lernen?
    Gesprächsgäste sind:
    • Dr. Jan Hofmann, bildungspolitischer Sprecher der Arbeitsgruppe „Bildung, Erziehung und Jugend" des Zentralen Runden Tisches der DDR, heute Staatssekretär im Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt (Studio Berlin)

    • Andre Hahn, damals für die PDS Mitglied der Arbeitsgruppe „Bildung, Erziehung und Jugend", heute Bundestagabgeordneter Fraktion Die Linke (Telefon)

    • Gerhild Kreutziger, damals für den Unabhängigen Frauenverband Mitglied der Arbeitsgruppe "Bildung, Erziehung und Jugend", heute Projektentwicklerin in der Berufsbildung und Vorstandsmitglied in der SPD-Sachsen (Studio Berlin)
    Als Beiträge sind dazu geplant:
    Christoph Niekamp: Bildungsvisionen am Runden Tisch
    Rückblick auf die Arbeit und Forderung der Bildungsgruppe am Zentralen Runden Tisch der DDR.
    Nadine Lindner: Lehrer in zwei Welten
    Wie Leipziger Lehrer die Wende erlebten und was in ihrem Arbeitsalltag von den Bildungsideen des Runden Tisches übrig geblieben ist.