1920 in New York. Eine weiße Sängerin versetzt die Plattenfirma Okeh Records, die schwarze Bluessängerin Mamie Smith springt ein.
Die erste Blues-Aufnahme eines schwarzen Künstlers wird zum unerwarteten Erfolg, verkauft sich mehr als eine Million Mal und auf einmal sind Blues und afroamerikanische Käufer ein interessanter Markt für die Labels.
Rückkehr zu handgemachter Musik
Der frühe Blues, das sind vor allem Bluesgitarristen wie Blind Willie McTell, ein Meister auf der zwölfseitigen Gitarre. Sie kommen aus dem Süden, sind geprägt von der Tradition der Sklavengesänge und Arbeiterlieder. Ihre Gitarren manchmal selbst gebaut aus leeren Zigarrenkisten. Sie tingeln durch lärmende Kneipen, greifen zu Slides oder Flaschenhälsen, um die Lautstärke ihrer Instrumente zu verdoppeln und Gehör zu finden.
Bereits in den 1920-Jahren beginnen die ersten Versuche, Gitarren elektrisch zu verstärken, 1936 kommt das erste erfolgreiche Serienmodell von Gibson auf den Markt. Die E-Gitarren verändern den Blues, geben ihm einen neuen Sound, aber nicht alle spielen mit. Es gibt die Traditionalisten, die, die nicht von ihren Wurzeln lassen wollen und können.
Schlicht und überzeugend
Dennoch braucht es in den 1960er-Jahren eine Folkbluesbewegung, die die handgemachte Musik wieder in den Vordergrund rückt, alte Stars der 20er- und 30er-Jahre treten wie Eroberer vor jungen Studenten auf, und auch bekannte Bluesgrößen, die sich längt der elektrischen Gitarre verschrieben haben, greifen auf Festivals wieder gerne zu ihren akustischen Instrumenten.
Ein Riesenmarkt und Geschäft wird der akustische Blues aber dennoch nie wieder, aber er überlebt, wird in jedem Jahrzehnt wieder neu belebt, von neuen jungen Künstlern: Taj Mahal, John Hammond, Bonnie Raitt.
Das Label Bear Family Records erzählt diese musikalische Geschichte gewohnt detailgetreu mit Geschichten und Geschichtchen in den englischsprachigen Booklets. Und was den akustischen Blues ausmacht, zeigen auch die hervorragenden Fotografien auf diesen Booklets: Dieser ursprüngliche Blues, das ist Musik von Menschen für Menschen. Schnörkellos, schlicht und überzeugend.
Linktipp:
Mehr Blues-Musik hören Sie jeden Samstagmorgen in der Sendung Early Morning Blues im DLF.