
Die Knallerei führe in jedem Jahr zu schweren Verletzungen, ängstige viele Menschen und Haustiere, sei schlecht für das Klima und verursache enorme Mengen an Müll. Silvesterfeuerwerke sollten organisiert an zentralen Plätzen stattfinden, forderte Reinhardt. Das habe nichts mit Verbotskultur zu tun, sondern zeuge von der Einsicht, einer reifen Gesellschaft, etwas Gefährliches zu lassen.
Er wies auch auf die besondere Situation der Kriegsflüchtlinge hin, die in Deutschland lebten. Viele von ihnen hätten in ihrer Heimat Bomben und Granaten ertragen müssen. Das Böllern löse bei ihnen nicht selten Todesängste aus.
Auch GdP für Böllerverbot
Zu den Befürwortern eines Böllerverbots gehört auch die Gewerkschaft der Polizei (GdP). Sie moniert, dass immer häufiger Polizisten mit Böllern und Raketen angegriffen würden. Die Gewerkschaft startete eine Online-Petition für ein bundesweites Böllerverbot. Mehr als zwei Millionen Unterstützer haben sie unterzeichnet.
Umweltbundesamt weist auf große Feinstaubmengen hin
Laut Umweltbundesamt belasten Feuerwerkskörper die Luft in Deutschland jedes Jahr mit rund 2.050 Tonnen Feinstaub - dies sei etwa ein Prozent der insgesamt freigesetzten Feinstaubmenge. "Am ersten Tag des neuen Jahres ist die Luftbelastung mit gesundheitsgefährdendem Feinstaub vielerorts so hoch, wie sonst im ganzen Jahr nicht", so die Behörde. Hinzu kämen Tonnen von Abfall, die die Stadtreinigungen von den Straßen kehren müssten.
Niederlande verbieten Silvesterböller
In den Niederlanden dürfen ab dem Jahreswechsel 2026/2027 Privatleute keine Feuerwerkskörper mehr abbrennen. Anlass für das landesweite Verbot war in erster Linie die zunehmende Gewalt zu Silvester. In den vergangenen Jahren waren immer wieder Polizisten, Feuerwehrleute und Hilfskräfte mit Böllern angegriffen worden. Um das Böllerverbot in den Niederlanden war jahrelang gestritten worden.
Diese Nachricht wurde am 27.12.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.
