Dienstag, 14. Mai 2024

"Interview der Woche"
AfD-Chef Chrupalla: Für "Dexit" ist es zu spät

Der AfD-Vorsitzende Chrupalla hat sich gegen einen Austritt Deutschlands aus der Europäischen Union ausgesprochen. Für den sogenannten "Dexit" sei es zu spät, sagte Chrupalla im "Interview der Woche" des Deutschlandfunks. Er betonte, dass dies auch die Position der Ko-Vorsitzenden Weidel sei.

02.02.2024
    Tino Chrupalla , Co-Vorsitzender der AfD-Fraktion im Bundestag , im Porträt vor einer hellblauen Wand mit AfD-Logo
    Der AfD-Vorsitzende Chrupalla war im Interview der Woche des Deutschlandfunks zu Gast. (IMAGO / Rainer Unkel / IMAGO / RAINER UNKEL)
    Weidel hatte zuletzt in einem Gespräch mit der "Financial Times" eine Volksabstimmung über einen EU-Austritt Deutschlands als möglichen "Plan B" bezeichnet. Chrupalla erklärte jedoch, es hätte in der Vergangenheit eine Volksabstimmung sowohl über die EU-Mitgliedschaft Deutschlands als auch über die Einführung des Euros geben müssen. Er kündigte an, dass sich die AfD nun gemeinsam mit europäischen Partnern für eine Reform der Europäischen Union einsetzen wolle.
    Die Kritik von Wirtschaftsverbänden an der Europapolitik der AfD spielte Chrupalla herunter. Nur Verbandsspitzen hätten Vorwürfe geäußert, nicht die Mitglieder selbst.

    Interessante Entwicklung in deutscher Parteienlandschaft

    Zudem schloss Chrupalla eine Zusammenarbeit mit dem Bündnis Sahra Wagenknecht grundsätzlich nicht aus. Man würde mit allen Parteien sprechen, mit denen es inhaltliche Überschneidungen gebe und die ebenfalls an einer Zusammenarbeit interessiert seien. Er wies aber darauf hin, dass es auch große inhaltliche Unterschiede zum BSW gebe und warf dem Bündnis vor, - Zitat - die alte Brandmauer zur AfD aufrechtzuerhalten. Die BSW-Initiatorin Wagenknecht hatte zuletzt eine Zusammenarbeit mit der AfD ausgeschlossen.

    Politische Konkurrenz ist zu begrüßen

    Chrupalla sprach insgesamt von einer interessanten Entwicklung in der deutschen Parteienlandschaft und verwies auch auf die Gründungspläne der Werteunion. Politische Konkurrenz sei stets zu begrüßen. Oberste Priorität hätten jetzt die Landtagswahlen in Brandenburg, Sachsen und Thüringen sowie die Europawahl.
    Diese Nachricht wurde am 02.02.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.