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Ausweitung der Coronahilfen
Bund schüttet mehr Geld an den Profisport aus

Keine Fans in den Stadien und Hallen: Dem Profisport fehlen die Ticketeinnahmen. Der Bundestag hat jetzt reagiert und die Coronahilfen ausgeweitet. Profivereine und deren Dachverbände können in diesem Jahr eine Million Euro mehr beantragen, als bislang vorgesehen.

Von Erik Eggers |
SC DHfK Leipzig gegen TUSEM Essen am 04.03.21 in der Handball-Bundesliga. Im Bild ist Leipzig-Spieler Marko Mamic zu sehen. Das Spiel findet vor leeren Rängen statt.
Voller Einsatz vor leeren Rängen: Dem Profisport - wie hier der Handball-Bundesliga - fehlen derzeit die Ticketeinnahmen. (IMAGO / Beautiful Sports)
Nachdem die Wettbewerbshüter in Brüssel bereits ihre Zustimmung signalisiert hatten, wird der Bund seine Coronahilfen für den deutschen Profisport ausweiten und verlängern. Das hat der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages am Mittwoch (04.03.21) in seiner Sitzung beschlossen, wie die CDU/CSU-Fraktion bekanntgab.
Demnach können die Profiklubs und deren Dachverbände für entgangene Ticketingerlöse maximal 1,8 Millionen Euro beim Bund beantragen, bisher waren es 800.000 Euro. Zudem wird das Hilfsprogramm bis zum 31. Dezember 2021 verlängert werden.

Zustimmung aus der Handball-Bundesliga

Ein wichtiger Schritt, meint der Geschäftsführer der Handball-Bundesliga, Frank Bohmann, zum Deutschlandfunk: "Das ist ein wesentlicher Mosaikstein, um ein wirtschaftliches Überleben all dieser Profisportsclubs tatsächlich abzusichern. Es ist neben den Einsparungen, die wir vorzunehmen hatten, Gehaltsverzichten von Spielern, Einigung mit Sponsoren und Tickethaltern, ein weiterer Punkt, um sein Ergebnis aufzubessern. Hier kann der gesamte bezahlte Sport der Politik sehr dankbar sein."
Blick in die leere Max-Schmeling-Halle in Berlin. 
Sport und Corona - Staatshilfen für Sportvereine noch nicht ausgeschöpft
Auf eine Milliarde Euro schätzte DOSB-Präsident Alfons Hörmann den möglichen Corona-Schaden für den Sport. Erste Zahlen zeigen aber: Breitensport und Profi-Klubs beantragen weit weniger Steuergeld, als zur Verfügung steht. Hörmann spricht trotzdem von Existenzängsten und sieht Handlungsbedarf.

Tatsächlich können insbesondere viele unterklassige Klubs aus dem Basketball, Volleyball und Handball damit ihre Ticketingverluste infolge der Corona-Krise erheblich oder sogar vollständig kompensieren. Nach Angaben von CDU-Sportpolitiker Frank Steffel sind sogar noch weitere Einnahmeverluste kompensierbar.
2020 hatten die Profiklubs rund 70 Millionen Euro als Hilfen erhalten. In diesem Jahr stehen nochmal mehr als 300 Millionen zur Verfügung. Nicht antragsberechtigt sind Vereine aus der 1. und 2. Fußball-Bundesliga.