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"Autonome Gruppen"
Brandanschläge auf Bahn-Anlagen

Erst Lokführer-Streik, nun Brandanschläge: In Norddeutschland wurden Signalanlagen und Kabelschächte der Bahn angesteckt. Die Polizei prüft ein Bekennerschreiben zu den Anschlägen. Mit dem Streik hat die Tat demnach nichts zu tun.

08.11.2014
    Ein Servicetechniker der Deutschen Bahn nach einem Brand in einem Kabelschacht
    Ein Servicetechniker der Deutschen Bahn inspiziert einen Kabelschacht am Tatort in Bremen. (dpa / Ingo Wagner)
    Verschmorte Kabel, ausgefallene Stellwerke und kein Funkverkehr: Mehrere Brandanschläge haben am Samstag neben dem Lokführer-Streik die Bahn in Norddeutschland ausgebremst. In Bremen, Niedersachsen und Brandenburg legten Unbekannte in Kabelschächten entlang der Gleise Feuer. Die Polizei prüft inzwischen ein Bekennerschreiben, das auf einer Internetseite der linken Szene veröffentlicht wurde.
    In Bremen entfernten die Täter am Samstagmorgen an zehn Stellen die etwa 15 Kilo schweren Betonplatten von den Kabelschächten. Danach legten sie Feuer. Im niedersächsischen Bad Bevensen setzten die Unbekannten fast zur gleichen Zeit zwei Kabelschächte in Brand. Auch in Karstädt bei Wittenberge in Brandenburg gab es einen Anschlag.
    Im Internet erklärten "Autonome Gruppen", dass sie mit der Sabotage an den Tod eines Franzosen bei einem Castortransport aus dem französischen La Hague ins Atommüll-Zwischenlager Gorleben vor zehn Jahren erinnern wollten. In der Vergangenheit hatte es immer wieder Anschläge auf die Bahn gegeben, zuletzt im August in Berlin. Der Staatsschutz ermittelt jetzt in Bremen, Niedersachsen und Brandenburg.