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Bastian Wolf, operationstechnischer Assistent
Ein Job mit Menschen und schwierigen Arbeitszeiten

Bastian arbeitet seit drei Jahren als operationstechnischer Assistent im Krankenhaus. Der Sprung aus der Ausbildung in den Beruf fiel dem 27-Jährigen leicht, nur die Wochenendarbeit und 24-Stunden-Dienste findet er schwierig mit dem Privatleben zu arrangieren.

Von Christian Ignatzi | 17.10.2019
Ein Portrait von Bastian Wolf
Bastian Wolf, operationstechnischer Assistent in einem Krankenhaus, mag die Arbeit "mit Menschen am Menschen", sagt er (Deutschlandradio / Christian Ignatzi)
Was verdienen Sie?
"Ich habe einen Grundbezug von 2.700 Euro brutto. Aber je nachdem, wie viele Bereitschaftsdienste ich in einem Monat mache, kann es auch schon sein, dass ich auf ein Bruttogehalt von 3.700 Euro komme."
Was war beim Berufseinstieg anders als erwartet?
"Da ich in der Ausbildung mehr Praxis- als Theorieeinsätze hatte, war ich auf die eigentliche Praxis viel besser vorbereitet, und dann fiel mir der Einstieg leichter."
Jemand geht eine Treppe hinauf und wirft Schatten
In der Reihe „Karrierestart“ erzählen junge Menschen, wie sie den Start in den Beruf erlebt haben (imago images / alimidi)
Was an Ihrem Job macht Spaß?
"An meinem Job macht Spaß, dass ich mit Menschen am Menschen arbeite und Einblicke in die Funktionsweisen, die Anatomie, die Physiologie des menschlichen Körpers bekomme, was man sonst so normalerweise eigentlich nicht hat. Dass ich immer dabei bin, wenn irgendwas Neues, Innovatives auf den Markt kommt. Wir arbeiten ganz viel mit dem Da-Vinci-Operationsroboter, was ein wahnsinniges Teil ist. Neue Prothesen, neue Implantate. Und mit meinen Kollegen ist auch alles gut. Es ist ein sehr cooles Team, jung, es macht Spaß, mit denen zu arbeiten. Ich gehe gerne zur Arbeit."
Wurden Sie für den Joballtag gut vorbereitet?
"Ja, wurde ich. Dadurch, dass ich - wie schon erwähnt - mehr in der Praxis- als in der Theoriephase war, kannte ich die ganzen Arbeitsabläufe schon. Ich kannte die Vorgänge, wie es im OP so abzulaufen hat. Deshalb fiel es mir eigentlich relativ leicht. Man kennt die Ärzte, man weiß, wie sie arbeiten und muss nicht von Grund auf alles nach der Ausbildung neu lernen, weil man in der Ausbildung auch in seinem Stammhaus eingesetzt ist, wo ich danach meine Festanstellung bekommen habe."
Und sonst so?
"Dadurch, dass wir auch eine Wochenendarbeit haben, 24-Stunden-Dienste haben am Samstag und am Sonntag, muss man sich mit seinem Privatleben ein bisschen arrangieren. Aber dadurch, dass unsere Dienstpläne sehr weit im Voraus gemacht werden, kann man sich damit arrangieren und langfristig sehr gut planen. Wenn mal irgendwas zwischendurch reinkommt und man sagt, an dem Samstag geht es nicht, dann findet sich eigentlich immer eine Möglichkeit, dass man mit jemandem tauschen kann. Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es auch einige. Man kann den Lehrberuf einschlagen und an einer Akademie für Gesundheitsberufe eine Lehramtsstelle antreten. Ich werde auch demnächst ein Weiterbildungsstudium beginnen, um mich fachspezifischer auszubilden und noch mal tiefgründiger in die Materie einzusteigen. Dann habe ich weitere Aufstiegschancen und Möglichkeiten, um im Klinikalltag weiterzukommen."