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Bezahlung im Windsurfen
"Man hat versucht, an den Frauen zu sparen"

Die Preisgelder bei Windsurf-Weltcups sind nicht besonders hoch, denn der Sport hat keine große mediale Präsenz - und damit auch keine zahlungskräftigen Sponsoren. Immerhin: Mittlerweile werden immer häufiger die Preisgelder für Männer und Frauen angeglichen. Ein Schritt in die richtige Richtung, sagte Windsurferin Steffi Wahl im Dlf.

Steffi Wahl im Gespräch mit Marina Schweizer |
    Steffi Wahl auf dem Surfbrett beim Mercedes Benz Windsurf-World Cup 2017
    Steffi Wahl beim Mercedes Benz Windsurf-World Cup 2017 (imago sportfotodienst)
    Männer verdienen derzeit rund 6.400 Euro, wenn sie auf den ersten Platz fahren - Frauen erhielten für dieselbe Platzierung nur die Hälfte. Doch mittlerweile bekämen Frauen bei einigen Veranstaltungen genau so viel, sagte Steffi Wahl. Das hänge jedoch vom Veranstalter des jeweiligen Wettbewerbs ab - der Verband mache keine Vorgaben. "Die trauen sich das noch nicht", so die Windsurferin. Das bisherige Argument für die Ungleichbezahlung sei gewesen, dass es bei den Wettbewerben mehr Männer gebe, auf die das Geld verteilt werden müsse.
    Steffi Wahl kann von ihrem Sport nicht leben. Sie freue sich am Ende, wenn nach Wettbewerben ihre Kosten gedeckt seien - dafür müsse sie aber einen guten Platz erfahren. Zur Sicherheit habe sie noch einen anderen Beruf - etwa für den Fall einer Verletztung. Sie habe sich nie für eine hundertprozentige Profikarriere entschieden, erklärte Wahl.
    Derzeit tritt Wahl beim Weltcup auf Sylt an - eine für sie besondere Veranstaltung: Denn dort fahre man so nah am Strand, dass man das Publikum und den Moderatoren hören könne, so Wahl. "Das ist irre und was ganz Besonderes". Ob sie noch um ein Platz auf dem Treppchen mitfahren kann, steht erst morgen fest.