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Tschechien
Bibliothek in Brünn erhält weitere Bücher aus Milan Kunderas Nachlass

Die Mährische Landesbibliothek im tschechischen Brünn hat zahlreiche Bücher aus dem Nachlass des Schriftstellers Milan Kundera erhalten. Der tschechisch-französische Romanautor und Essayist war Mitte Juli im Alter von 94 Jahren gestorben.

    Der tschechische Schriftsteller Milan Kundera schaut über seine gefalteten Hände in die Kamera. Die Schwarz-Weiß-Aufnahme stammt aus dem Jahr 1981.
    Mit seinem Roman „Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins“ wurde Milan Kundera weltbekannt. (picture-alliance / Leemage / Grossetti)
    Er wurde in Brünn geboren und wuchs dort auf, lebte aber ab 1975 im französischen Exil. Unter den Büchern, die der Bibliothek übergeben wurden, sind eine französischsprachige Ausgabe der Erzählung "Der Zauberer" von Vladimir Nabokov und eine Tagebuch-Ausgabe des 1963 verstorbenen Surrealisten Jean Cocteau. Auch finden sich beispielsweise Werke des Existenzialisten Jean-Paul Sartre und des Dramatikers Eugène Ionesco. Insgesamt hätten die Bände ein Gewicht von fast 1.000 Kilogramm und füllten rund 50 Regalmeter, sagte eine Bibliothekssprecherin.
    Bereits 2022 hatte die Mährische Landesbibliothek rund 4.000 Bände aus Kunderas Pariser Privatbibliothek erhalten. Dafür wurde im April ein eigener Leseraum eröffnet, die sogenannte Milan-Kundera-Bibliothek. Die Mährische Landesbibliothek ist nach der Nationalbibliothek in Prag die zweitgrößte Büchersammlung in Tschechien.
    Diese Nachricht wurde am 04.09.2023 im Programm Deutschlandfunk Kultur gesendet.