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Bin Hammam bleibt lebenslang gesperrt

Der ehemalige FIFA-Präsidentschaftskandidat Mohamed Bin Hammam bleibt lebenslang suspendiert. Die Berufungskommission des Fußball-Weltverbandes bestätigte die Sperre des Katarers.

Von Thomas Kistner | 15.09.2011
    Die Fifa brauchte einen ganzen Sitzungstag , um ihre lebenslängliche Sperre für Mohamed Bin Hammam am Donnerstag Abend zu bestätigen. Der Katarer habe gegen den Ethikcode verstoßen bei einer angeblichen Bestechungsaktion für karibische Funktionäre im Mai, bei dieser Darstellung blieb der Fußballweltverband. Erwartungsgemäß, hieß es in Bin Hammams Lager, weshalb der Delinquent nach Gesprächen mit seinen Anwälten bereits am Mittwoch Zürich wieder verlassen habe. Der Ex-Getreue von Fifa-Boss Sepp Blatter werde nun rasch vor den Sportgerichtshof CAS und auch vor ein ordentliches Gericht ziehen, hieß es weiter. In der Urteilsschrift, die Bin Hammam vor kurzem erhielt, benötigten die Fifa-Ethiker 37 Seiten, um ihren Bann aus Indizien herzuleiten. Diese werde spätestens vor einem ordentlichen Gericht pulverisiert werden, glaubt Bin Hammam.

    Der Katarer hatte die Karibikinsel Trinidad, wo sich die Korruption zugetragen haben soll, schon am Tag vor der Geldauszahlung verlassen. Das räumten auch die Fifa-Ethiker ein. Sie verließen sich daher auf einen Tonband-Mitschnitt des damaligen Topfunktionärs Jack Warner von tags darauf, der für die Geldzahlungen Bin Hammam als Quelle genannt habe, sowie auf Augenzeugen.

    Ein zentraler Zeuge ist auch der Fifa-Vorständler und ehemalige Warner-Getreue Chuck Blazer. Der Amerikaner ringt nun allerdings selbst mit schwerwiegenden Vorwürfen der Vorteilsnahme; das FBI wertet sogar Bankbelege in diesem Kontext aus. So erfolgte das Urteil der Fifa gegen Blatters Ex-Herausforderer aus Katar nun rechtzeitig, bevor es peinliche Neuigkeiten über den eigenen Kronzeugen Blazer geben könnte.